Dokumente des Polnischen Untergrundstaates
Die während des II. Weltkrieges kanzleiweise erstellten Dokumente des Polnischen Untergrundstaates (Polskie Państwo Podziemne), darunter Dokumente der Regierungsvertretung im Lande (Delegatura Rządu na Kraj) und der Polnischen Heimatarmee (AK - Armia Krajowa) sind Akte der staatlichen Provenienz. Es sind Dokumente, die durch ein dem Archiv für Neuakten in Warschau (AAN - Archiwum Akt Nowych) bzw. dem polnischen Ministerium für Infrastruktur (Ministerstwo Infrastruktury) entsprechendes Amt erstellt wurden ergo es sind Dokumente, die dem Staat gehören. Viele von ihnen wurden handgeschrieben, manchmal auf einem Papierschnipsel oder Löschpapier, nichtsdestotrotz unterscheiden sie sich in diesem Sinne keinesfalls von den Dokumenten z.B. des gegenwärtigen polnischen Ministeriums für Kultur (Ministerstwo Kultury).
Prozentual sind verhältnismäßig wenige Dokumente des Polnischen Untergrundstaates bis heute erhalten geblieben. Deswegen soll man sich um diejenigen sorgen, die überdauert haben. Wir versuchten zu zählen, wie viele Dokumente des Polnischen Untergrundstaates bis heute noch existieren, indem wir alle erstellten Akte berücksichtigten. Aufgrund der prozentualen Analyse der Aktenpaginierung, also der sehr konkreten Angaben, können wir feststellen, dass der Polnische Untergrundstaat zirka 10 Mio. Seiten der Unterlagen während des II. Weltkrieges anfertigte. Wir können diese Zahl mit hoher Wahrscheinlichkeit annehmen.
In den Sammlungen verschiedener Institutionen sind über 500.000 Seiten erhalten geblieben. Dies betrifft diejenigen Sammlungen, die uns bekannt sind. Der Grad der Erhaltung der Unterlagen von untershiedlichen Gebieten Polens ist sehr differenziert. Der niedrige Erhaltungsgrad der Dokumente der Polnischen Heimatarmee der früheren polnischen Ostgebiete (Kresy Wschodnie) selbst ist geradezu schockierend. Eigentlich gibt es sehr wenig dieser Akte, außerdem befinden sie sich an unterschiedlichen Stellen. In den Sammlungen der größeren Institutionen sind einige Dokumente des Lwower Raum der Polnischen Heimatarmee (Archiv für Neuakten Akte, Militärbüro für Geschichtsforschung, Ossolineum) zu finden. Wenn wir aber in dieser Hinsicht Warschauer Bezirk und Lwower Raum der Polnischen Heimatarmee vergleichen wollen, gestaltet sich das Größenverhältnis ungefähr so: 100 Dokumente im Warschauer Bezirk und 1 Dokument im Lwower Raum. So tief ist die Kluft bezüglich der Erhaltung der Dokumentation.
In Bezug auf östliche Bezirke wissen wir nicht genau, wo sich die Unterlagen befinden. Im Archiv für Neuakten haben wir u.a. Mikrofilme aus dem Bernhardinerarchiv (Archiwum Bernardyńskie), das die Dokumente von Kommando des Bezirks von Vilna der Polnischen Heimatarmee enthält, die in den 90er Jahren bei der Renovierung der Bernhardinerkirche in Vilna entdeckt wurden. Die Dokumente befinden sich in Vilna. Es ist jedoch kein komplettes und völlig professionelles Wissen. Eigentlich wissen wir nicht, welche Dokumente es in Moskau gibt, und bestimmt sind dort sehr viele originelle Unterlagen der Polnischen Heimatarmee. Von Zeit zu Zeit berichten die unterschiedliche Institutionen und Archivs im Osten besuchenden Historiker davon, dass sie dort polnische Archivalien sahen. Dieses Wissen beruht jedoch auf der Tatsache, dass Einer ein Dokument in Minsk, während der Andere in Lwow sah. Es ist weder ein geordnetes, noch den Historikern zur Verfügung gestelltes Wissen und es ist kein Niveau des ernsthaften Verfahrenswissens. Wir müssen die Dokumentensammlungen des Polnischen Untergrundstaates nich nur durch das Prisma der in der letzten Zeit modischen Aufstandsthematik, sondern vor allem die Dokumente anderer Bezirke, von der vollen Struktur der Heimatarmee betrachten. Wir müssen die ganze Zeit von der Bedeutung dieser Dokumentation laut sprechen und auf den guten Willen und den Edelmut derjenigen zählen, die diese Dokumente nach wie vor besitzen und sie an Archiv für Neuakten noch nicht übergeben haben. Man soll hier den Charakter der Dokumente auseinander halten. Anders verfährt man mit einem Blatt Papier, der, nehmen wir an, während der Besatzung von Vilna geschickt wurde. Es ist in diesem Fall ein privates Dokument. Wurde ein Dokument hingegen auf dem Kanzleipapier irgendeiner Abteilung angefertigt und seine Überschrift enthält ein Kryptonym der gegebenen Region, einer Inspektion etc., ist es bereits die staatliche Provenienz. Die Art und Weise, wie die Mehrheit der Dokumente in Kriegsumständen, oft handgeschrieben, entstanden war, ist von keiner großen Bedeutung. Man soll die Tatsache nicht vergessen, dass der Polnische Untergrundstaat viele Jahre lang nicht als Fortsetzung der legalen Behörden der Polnischen Republik berücksichtigt war. Dies hat zu Folge, dass vielen Menschen nach wie vor dieses Bewusstsein fehlt und demzufolge behandeln sie diese Akte als ihre private Sammlung.
Im Archiv für Neuakten ist vor einiger Zeit die 5. Abteilung der Gemeinschaftsarchive (V Oddział Archiwow Spolecznych) entstanden, zu dem Archiv der Unabhängigkeitstat (Archiwum Czynu Niepodległosciowego) und Archiv der Polnischen Emigranten (Archiwum Polonii) gehört. Seit einiger Zeit beschäftigt sich diese Gruppe mit der Ansammlung der Dokumente u.a. des Polnischen Untergrundstaates. In den letzten Jahren ist es uns gelungen, zirka 40.000 Dokumente zu sammeln, deren Seitenvorrat ungefähr 220 000 Blatt beträgt. Es ist die größte Sammlung der Dokumente des Polnischen Untergrundstaates, die bis heute erhalten geblieben ist.
Die in dem Archiv für Neuakten angesammelte Dokumentation enthält 70.000 Unterlagen der Regierungsvertretung im Lande, 50.000 der Gruppe Polnische Heimatarmee, 20-30.000 Dokumente umfasst die Sammlung der Konspirativen Akte (Zbior Akt Konspiracyjnych) und zirka 80.000 gehören den anderen Gruppen.
Die Anzahl der in dem Bestand vom Archiv für Neuakten erhaltenen Dokumentation
Es gibt noch sehr viel Arbeit bei der Beschaffung und Sicherung von Dokumenten des Polnischen Untergrundstaates. Bis jetzt haben wir 30% dessen analysiert, was wir derzeit auf dem Gebiet unseres Staates besitzen. Widmen wir die nächsten 10 Jahre, um nach diesen Dokumenten intensiv, auch mithilfe von Medien, zu suchen, finden wir sehr viele Stätten, an denen die Dokumentation die ganze Zeit liegt und die Sicherung verlangt nicht. Nach wie vor besteht die Gefahr, dass diese Dokumente zerstört werden.
Außer dem Archiv für Neuakten werden die Dokumente des Polnischen Untergrundstaates an vielen anderen Orten aufbewahrt.
Die die Dokumente aufbewahrenden Institutionen
Nach der Einschätzung aus dem Jahr 2008 sind 75.000 Dokumente in dem Militärbüro für Geschichtsforschung (Wojskowe Biuro Badan Historycznych) und wahrscheinlich 100.000 in dem Institut für Nationales Gedenken (Instytut Pamięci Narodowej) erhalten geblieben. In anderen Archivs gibt es zirka 10.000, während in anderen Institutionen über 100.000 Dokumente. Das Museum des Warschauer Aufstands (Muzeum Powstania Warszawskiego) besitzt maximal zirka 5.000-6.000 origineller Unterlagen des Polnischen Untergrundstaates. Es ist ein schon ziemlich wichtiger Vorrat.
Außer diesen Stätten werden die Unterlagen an vielen anderen Stellen aufbewahrt, auch an denjenigen, wo es von 1.000 Seiten bis einzelne Exemplare vorhanden sind. Manchmal sind das Orte, die mit der Geschichte des II Weltkrieges kaum assoziiert werden, wie z.B. Museum des Südlichen Podlachiens (Muzeum Poludniowego Podlasia) oder Museum des Kurpischen Dorfs (Muzeum Wsi Kurpiowskiej) bzw. sogar Palast in Dukla.
In manchen Fällen werden Kopien der Unterlagen gesammelt, die es gelungen ist, z.B. von Skarzysko-Kamienna, von dem Museum des Weißen Adlers (Muzeum Orla Bialego) zu bekommen. Wir bemühen uns jedoch darum, die originellen Dokumente zu beschaffen, weil in dem einheimischen Museum die Unterlagen der Polnischen Heimatarmee aus dem Unterkreis Iłża des Bezirks Jodła in der Umgebungstemperatur, in den Winterumständen liegen.
Kompliziert ist die Lage der Dokumente des Polnischen Untergrundstaates, die in einer sehr wichtigen Institution angesammelt sind - in dem Institut für Nationales Gedenken (Instytut Pamieci Narodowej). Es ist eine riesengroße Ansammlung der Archivalien, die die neueste Geschichte Polens betreffen. Selbst die Passdokumente sind einige Dutzend Kilometer lang. Unter diesen Archivalien befinden sich auch die Unterlagen der Polnischen Heimatarmee. Da die Dokumente von dem II. Weltkrieg häufig in den Prozess- und Gerichtsakten versteckt sind, kann sich ein Historiker nicht einfach in einen Lesesaal begeben und das Verzeichnis aller Dokumente der Heimatarmee benutzen. Diese Begrenzungen, die die Dokumente aus dem Institut für Nationales Gedenken betreffen, hängen häufig mit den Archivmethoden von dem Institut zusammen, d.h. mit der Tatsache, dass die Dokumente des Polnischen Untergrundstaates, die sich in den oben genannten Prozessakten von z.B. Jan Kowalski befinden, laut der Archivvorschriften in diesen Akten bleiben müssen. Sie dürfen nicht ausgegliedert und in separaten Einheiten unter dem Namen Polnische Heimatarmee versammelt werden. Das Problem ist also nur mit der Beschreibung des kompletten und klaren Verzeichnisses dieser Dokumente verbunden.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt, wenn jemand zum Institut für Nationales Gedenken geht und z.B. nach den Dokumenten von Lodzer Bezirk der Polnischen Heimatarmee suchen will, muss er auch über eine konkrete Information verfügen, in welchen Gerichtsakten sich diese Dokumente befinden. Sie zu finden, vereinfacht die dem Institut für Nationales Gedenken von dem Archiv des Innenministeriums vor einiger Zeit übergebene sehr wichtige Sammlung von Dokumenten der Polnischen Heimatarmee. Diese Sammlung von dem Innenministerium hat ihr eigenes Verzeichnis, das bereits zugänglich ist.
Neben den oben genannten sind in Polen noch andere die für die Beschreibung der Geschichte des II. Weltkrieges wichtigen Sammlungen vorhanden, die eigentlich für die Historiker nicht 100% zugänglich sind. Es sind u.a. kirchliche Sammlungen. Zu kommunistischen Zeiten hat sich die Situation in diesem Bereich so entwickelt, dass die Dokumente des Polnischen Untergrundstaates vor den Behörden der Polnischen Volksrepublik (PRL – Polska Republika Ludowa) versteckt wurden. Als sichere Orte galten eben Klöster und diözesane Archivs. Die erste solche archivalische Sammlung ist die Sammlung des Klosters Jasna Gora. Dort wurde, zwecks Versteckung vor den kommunistischen Behörden, eine sehr große Sammlung von Hinterlassenschaften, die Unabhängigkeitstat beschreibenden Dokumente angehäuft. Ich hatte die Glegenheit eben diese Dokumente zu sehen. Es gibt eine große Menge dieser Unterlagen und die Tatsache, dass sie außer dem freien Wissenschaftsverkehr bleiben, d.h. der Zugang zu ihnen für polnische Historiker und Archivare begrenzt ist, halte ich für höchst ungünstig. Falls wir z.B. ein wichtiges Ereignis von der Zeit des II. Weltkrieges von der Woiwodschaft Łomża beschreiben sollen und wir nicht sicher sind, ob in den kirchlichen Sammlungen keine uns unbekannte Berichte vorhanden sind, kann sich die Beschreibung als unvollständig erweisen.
Von dieser Regel gibt es jedoch Ausnahmen. Vor kurzem hat das Archiv für Neuakten eben von dem Archiv der Erzdiözese Warschau das Archiv des Stefana-Czarniecki-"Gozdawa"-Bataillons übernommen. Es ist eine Sammlung von 4.000 Seiten Dokumente, und zwar originellen Dokumente von der Zeit des II. Weltkrieges. Dies war dank dem Verständnis und der Vorstellungsvermögen des Archivdirektors der Erzdiözese Warschau möglich, der feststellte, dass sein Archiv keine gute Stelle für die Aufbewahrung solcher Dokumentation ist. Es ging auch nicht ohne beträchtliche Hilfe seitens der ganzen Umgebung und der mit Lucjan Fajer befreundeten Menschen ab, die sehr behilflich waren und vorher unsere Suche ausrichteten. Im Endeffekt sind die originellen Unterlagen von der Erzdiözese schon bei uns, genauso wie die ganze Hinterlassenschaft von Lucjan Fajer Pseudonym "Ognisty". In Anbetracht des Ranges und des Interesses an der Heimatarmee übt das Museum des Warschauer Aufstands eine schöne Arbeit aus. Der Wert der Dokumentation steigt ständig und in derartigen Museen wird mehr Sorge für solche Dokumente gezeigt.
Eine weitere Stelle, wo eine große Sammlung der Akte des Polnischen Untergrundstaates angehäuft wurde ist der Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Instytut Historii Polskiej Akademii Nauk). Über zahlreiche Dokumente des Instituts für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften lassen sich viele interessante Sachen sagen, weil hinsichtlich der Größe der die Geschichte des II. Weltkrieges und des Polnischen Untergrundstaates beschreibenden Sammlungen ist es die fünfte oder die vierte Sammlung. Vor zwei Jahren wurde die Sammlung von dem Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften dem Archiv für Neuakten übergeben. Hier befinden sich die für die Geschichte des II. Weltkrieges vollkommen wichtige Dokumente, weil sie von den ehemaligen Diensthabenden des Hauptkommandos der Polnischen Heimatarmee (KG AK – Komenda Glowna Armii Krajowej) und anerkannte Forscher angesammelt wurden. Zunächst beschäftigte sich damit der Chef von dem Militärbüro für Geschichtsforschung Hauptkommando des Verbands für Bewaffneten Kampf der Polnischen Heimatarmee (KG ZWZ-AK Komenda Glowna Zwiazek Walki Zbrojnej Armii Krajowej)) Stanisław Ploski, dann Jan Rzepecki, Professor Tomasz Strzembosz, für einige Zeit war dafür auch Kazimierz Pluta-Czachowski verantwortlich. Rzepecki war sogar eine Zeit lang Mitarbeiter des Lehrstuhls für Geschichte des II. Weltkrieges des Instituts für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften, deswegen wurden die Unterlagen in dieser Umgebung angehäuft.
In der Sammlung sind u.a. die Kapitulationsakten des Warschauer Aufstands vorhanden, die den Verlauf der Kapitulationsverträge vom 27. September 1944 – Bericht vom General Bor-Komorowski; das am 4. Oktober 1944 angefertigte Zeugnis von Alfred Sas-Korczynski darstellen. Die Kapitulationsakten des Warschauer Aufstands enthalten nicht einen Blatt, sondern 90 Seiten, die übrigens in „Neueste Geschichte Polens“ (“Najnowsze Dzieje Polski”- Jahrbuch des Instituts für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften) veröffentlicht wurden. Es ist ein Dokument, dass die folgenden Etappen der Besuche bei den Deutschen und die Gespräche mit ihnen beschreibt.
Die die Kapitulationsgespräche des Aufstands betreffenden Dokumente
Der präsentierte Akt der Kapitulationsgespräche war im Besitz von dem Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Es ist schwer genau festzustellen, auf welche Art und Weise er dort geraten ist, dennoch, wie es angegeben wurde, verfügte von ihm früher Professor Tadeusz Manteuffel. Im Verzeichnis von Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften steht aber nicht, von wem das Dokument überreicht wurde. Jan Rzepecki, der sich mit dieser Sammlung eine Zeit lang beschäftigte wusste davon bestimmt. Sein Schriftcharakter befindet sich übrigens auf der Kapitulationsakte. Es ist eine von drei Kopien dieses Aktes. Die zweite ist im Besitz von dem Militärbüro für Geschichtsforschung, weil sie vorher zu der Sammlung des Historischen Militärinstituts (Wojskowy Instytut Historyczny) gehörte.
Neben der Kapitulationsdokumente befinden sich in der Sammlung von Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften die Akten, die von den Privatpersonen übergeben werden. Viele originelle Unterlagen wurden z.B. von Professor Bartoszewski in den 60er Jahren überreicht. Hier sind auch zirka 200 originellen Dokumente von dem “Zoska”-Bataillon vorhanden. Es gibt auch ein sehr interessantes Archiv von Albin Skroczynski Pseudonym "Laszcz", das teilweise von Dr. Jan Gozdawa-Golebiowski in der Monographie vom Warschauer Raum der Polnischen Heimatarmee benutzt wurde. Der Abschnitt der Sammlung von Albin Skroczyński befand sich teilweise außer dem Verzeichnis und sozusagen jenseits von Bewusstsein derjenigen, die sich für Warschauer Raum interessierten. Dennoch ist er mit der gesamten Sammlung des Instituts für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften zu unserem Bestand geraten und ist schon den Lesern zur Verfügung gestellt. Ich lade Sie herzlich ein, sie in unserem Lesesaal zu benutzen.
Ich werde auf die Besprechung anderer Orten, an denen solche Dokumentation aufbewahrt wird, verzichten. Es würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen, weil es ein paar Dutzend derartige Stellen gibt. Das Archiv für Neuakten führt Dokumentation aller diesen Stätten. 80-90% von ihnen sin schon hinsichtlich der Aufbewahrung der originellen konspirativen und aufständischen Dokumentation von der Zeit des II. Weltkrieges erkannt. Man soll sie dringend professionel erkunden lassen. Wir hoffen, es wird uns gelingen, die Konferenz bezüglich des Themas der Dokumente des Polnischen Untergrundstaates zu organisieren, zu der wir alle Vertreter dieser Museen, Vereine und anderer Zentren einladen würden. Im Endeffekt würde eine Informationsbroschüre entstehen.
Zu Zeiten der Polnischen Volksrepublik, besonders in der Periode direkt nach dem Krieg, war das Schicksal der Dokumente des Polnischen Untergrundstaates sehr spezifisch. Die Mehrheit der gefundenen originellen Dokumente der Polnischen Heimatarmee wurde zunächst von dem Polnischen Amt für Staatssicherheit (UB – Urząd Bezpieczenstwa) ausgenutzt und sich danach in unterschiedlichen Ämtern der staatlichen Verwaltung der Polnischen Volksrepublik befand. Jacek Nowicki beschreibt in seinem Buch einige interessante damit verbundene Ereignisse. Der Weg der Dokumente sah nämlich so aus: zur Zeit, als die Akte von dem Polnischen Amt für Staatssicherheit nach der Entdeckung der Geheimfächer, mittels der Denunziazion, Übernahme oder Festnahme der Dokumentenbesitzer abgefanden wurden, wurden sie an Polnische Ämter für Staatssicherheit weitergeleitet. Ein Teil von ihnen, falls er von Bedeutung war, wurde dem Ministerium für Öffentliche Sicherheit übergeben und im Laufe der Zeit in den Gerichtsakten platziert. Es entstanden auch abgesonderte Sammlungen, die an die Gerichtsakten nicht angeschlossen wurden. Nach einiger Zeit, als die Dokumentation für Operationsarbeit nicht mehr nötig war, wurde sie an das Zentralarchiv des Innenministeriums und danach an das Archiv des Zentralkomitees der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (KC PZPR – Komitet Centralny Polskiej Zjednoczonej Partii Robotniczej), und nach dessen Auflösung zum Archiv für Neuakten weitergeleitet. Der zweite Teil ist zum Wanda-Wasilewska-Historischen Militärinstitut geraten. Im Innenministerium ist noch die interessanteste, am wenigsten bekannte Dokumentation vorhanden, die in der zweiten Hälfte der 80er Jahren zum Zentralarchiv des Zentralkomitees der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei und danach zum Archiv für Neuakten geraten ist. Er ist in der sogenannten Sammlung der konspirativen Akten angehäuft.
Was die Dokumente von dem Archiv des Zentralkomitees der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei anbelangt, sind wir nicht sicher, ob die ganze Dokumentation der Polnischen Heimatarmee, der Vertretung etc., die sich im Zentralkomitee der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei befand, uns übergeben wurde. Wir haben eine konkrete Bestätigung dieser Tatsache. In den 70er Jahren wurden im Zentralkomitee der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei Anfragen durchgeführt, die sich bei uns in Metallschubladen befinden. Es ist eine sehr gut durchgeführte Anfrage der Akte von der Heimatarmee und der Vertretung. Verifizieren wir heute diese Blätter mit dem heutigen Dokumentenbestand, stellen wir fest, es gibt dort Mängel. Wir wissen nicht, woraus sie resultieren. Unterschiedliche Parteihistoriker hatten einen besonderen Zugang zu diesen Akten. Ich kann mich daran erinnern, als ich das erste Mal zum Lager ging, um die Sammlungen der Polnischen Heimatarmee mit eigenen Augen zu sehen, gab es am Ende dieser Dokumentengruppe eine Aktentasche von Professor Nazarewicz, die keinen Stempel, kein Verzeichnis enthielt, dort einfach so platziert war. Drinnen befanden sich die originellen Unterlagen der Polnischen Heimatarmee. Dies stellt indirekt dar, welchen Zugang manche Menschen zu diesen Dokumenten hatten. Aus der heutigen Sicht wissen wir von vielen Situationen, in denen die unterschiedlichen von verschiedenen Sammlungen stammenden Dokumente, von jemanden in den Fußnoten der Bücher angegeben wurden, heutzutage nicht zu finden sind.
Bemerkenswert ist auch der Status der Kriegsveteranendokumente die in verschiedenen Umgebungen angesammelt wurden. Als der erste Kriegsveteranenamt aufgelöst wurde, gab es dort zahlreiche Unterlagen, die die Kombatanten eingereicht hatten, wenn sie sich um Auszeichnungen bzw. Rente bemühten. Es gab dort viele originellen Unterlagen, ähnlich wie im Hauptvorstand des Verbands der Kämpfer für Freiheit und Demokratie gab es viele originelle Dokumente vom Warschauer Aufstand. Dort wurden u.a. Befehle von der Polnischen Heimatarmee, Polnische Volksarmee (PAL-Polska Armia Ludowa) und Volksarmee (AL-Armia Ludowa) vorhanden, darunter auch Auszeichnungsanträge.
Die Frage der Dokumente des Kriegsveteranenamts (Urzad ds. Kombatantow) und des Verbands der Kämpfer für Freiheit und Demokratie (ZBoWiD – Zwiazek Bojownikow o Wolnosc i Demokracje) st sehr interessant, weil es mit unseren Forschungen zusammenhängt. Wir verfügen über Dokumente vom Hauptvorstand des Verbands der Kämpfer für Freiheit und Demokratie, dennoch es sind Unterlagen die die administrative Arbeit von diesem Verband darstellen.Es fehlt an Untersuchungs- und Auszeichnungskommission, die sich im Verband der Kämpfer für Freiheit und Demokratie befand. Einen Teil dieser Dokumentation gibt es in der Aktentasche von “Radoslaw”, der andere Teil in den Akten eines Soldaten “Miotla”, der Vertretungsfunktionen bei der Untersuchungskommission des Verbands der Kämpfer für Freiheit und Demokratie erfüllte. Die Mehrheit der Dokumentation des Verbands ist während des Umzugs von der Dubois Straße in Aleje Ujazdowskie verschwunden. Über diese Dokumentation verfügen wir leider nicht. Wir suchen jedoch die ganze Zeit nach den Informationen, die uns erklären könnten, wo sich die Akten derzeit befinden. Wir bekommen Informationen von unterschiedlichen Quellen, dass z.B, jemand einen LKW mit den Akten aus der Dubois-Straße sah, die irgendwo in Masowien versteckt gehalten wird. Dies sind aber Informationen, die für uns kaum zu verifizieren sind, wir können mit diesem Wissen praktisch nichts tun. Nichtdestoweniger sind wir uns dessen bewusst, dass jede Information zu diesem Thema für uns von großer Bedeutung ist.
Manchmal kommen mit den Unterlagen der Umgebung vom Weltverband der Soldaten der Heimatarmee (SZZAK –Swiatowy Zwiazek Zolnierzy Armii Krajowej) die Akten der einzelnen Umgebungen des Verbands der Kämpfer für Freiheit und Demokratie. So war es im Falle von “Zoska”, von St.-Czarniecki-"Gozdawa"- Bataillons. Diese Dokumetation reicht bis in die 60er, 70er Jahre. Was selbst den Kriegsveteranenamt anbelangt, ist es ein Amt der zentralen Administration. Diesbezüglich werden die Akten des Kriegsveteranenamtes sowie z.B. des Komitees für Europäische Integration (Komitet Integracji Europejskiej) etc. im Falle von der Auflösung seiner Tätigkeit an das Archiv für Neuakten weitergeleitet, das rechtmäßig geradezu verpflichtet ist, das Archiv dieses Amtes zu kontrollieren. An irgendeiner Etappe der Geschichte wird der Vorrat des Archivs für Neuakten mit den Sammlungen vom Kriegsveteranenamt versorgt. Einige Jahre zuvor wurde eine Verständigung unterschrieben, die diese Frage betraff. Dies sollen alle Kriegsveteranenorganisationen, die Dokumente ansammeln, in Betracht ziehen. Der endgültige Aufbewahrungsort der Dokumente des Kriegsveteranenamtes ist das Archiv für Neuakten.
Dieses Archiv ist eine gute Stelle, an der man Geschichte des II. Weltkrieges untersucht, auch aus der Sicht der deutschen Quellen. Im Archiv für Neuakten befinden sich die sogenannten Alexandrinischen Mikrofilme (der Name stammt von dem Ort, an dem sie nach dem Krieg aufbewahrt wurden – Alexandria bei Washington) also die Ansammlung von Mikrofilmen unterschiedlicher Behörde, deutschen Truppenteilen von der Zeit des II. Weltkrieges, mit den Akten von Gestapo, Abwehr, Oberkommando der Wehrmacht, unterschiedlicher zentralen Organisationen z.B. der einzelnen Distrikte von dem Generalgouvernement. Ist jemand im Stande sich der deutschen Sprache zu bedienen und die Dokumentation der Heimatarmee kennt, kann problemlos das Verhalten der einen und der anderen Seite verfolgen. Wir verfügen über die Dokumente der Besatzungsmächte angefangen von Gestapo-Dokumenten bis zu der Kopie des seinerzeit veröffentlichten Tagebuches von Bach-Zelewski. Wir haben die Dokumente der deutschen Militäreinheiten, die in Warschau und an den früheren polnischen Ostgebieten kämpften. Manchmal war es so, dass Historiker aus Deutschland nach Warschau kommen mussten, weil es hier einfacher war als in ihrer Heimat die Allexandrinischen Mikrofilme zu benutzen. Die originellen Dokumente und Kopien, für die sie sich interessierten, waren damals noch bei Washington. Andere Kopien dieser Mikrofilme waren im Besitz vom Historischen Militärinstitut und Hauptkomission zur Erforschung der NS-Verbrechen (Główna Komisja Badania Zbrodni Hitlerowskich w Polsce).
Wenn Sie sich nach diesen und anderen Dokumenten erkundigen wollen, die an uns in der letzten Zeit angekommen sind, besuchen Sie bitte unsere Internetseite www.aan.gov.pl , wo wir unseren Besitzstand und, selbstverständlich knapp, die wichtigsten Sammlungen beschreiben, über die wir seit kurzem verfügen.
Jetzt möchte ich Ihnen die ausgewählten Sammlungen präsentieren, die in den Bestand vom Archiv für Neuakten innerhalb letzter 5 Jahren aufgenommen wurden. Es ist mit der Tätigkeit des Archivs der Unabhängigkeitstat verbunden, das an das Archiv für Neuakte zwecks des Sammelns dieser Dokumentation berufen wurde. Dies betrifft natürlich nicht nur die Dokumente aus dem Gebiet des Warschauer Bezirks und Warschauer Raums, sondern auch anderer Gebiete, selbst des Hauptkommandos der Polnischen Heimatarmee und der Komandos anderer konspirativen Organisationen.
Anhand der dargestellten Beispiele lässt sich feststellen, wie schwierig die Aufgabe des Archivs für Neuakten ist, was das Sammeln der Dokumente des Polnischen Untergrundstaates anbelangt. Die Unterlagen sehen häufig unauffällig aus. Meistens sind es handgeschriebene Blätter Seidenpapier. Diese Tatsache führt leider dazu, dass die Dokumente oft zerstört werden. Ihre, nicht selten zufällige Besitzer, sind sich deren historischen Wert nicht bewusst.
Beispiel für Dokumente aus dem Trupp in Tomaszów Mazowiecki
Dokumente aus dem Trupp in Tomaszów Mazowiecki wurden ausgegraben und zum Archiv für Neuakten in dem auf dem Foto sichtbaren Zustand mitgebracht. Zum Glück haben wir die Wartungsabteilung, von der diese Dokumentation abgesichert und konserviert wurde. Man sieht, es ist das Verzeichnis des ganzen Trupps im Gebiet von Tomaszów Mazowiecki.
Dokumente des „Zoska”- Bataillons
Hier haben wir wiederum Dokumente vom “Zoska”-Bataillon, die an uns auch von dem Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Instytut Historii Polskiej Akademii Nauk) angekommen sind. Es ist eine sehr interessante, historische Sammlung, die mit dem Namen des Professors Tomasz Strzembosz in Zusammenhang steht, der dazu beigetragen hat, dass sie in Besitz von Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften geraten sind. Sie stammen von dem sogenannten Giewont-Kasten, der in einem Geheimfach in der Kwiatowa Str. 10 gefunden wurden.
Neben den vorher erwähnten Kapitulationsakten des Aufstands haben wir in unserem Bestand andere Dokumente vom Hauptkommando der Heimatarmee. Sie sind auch deswegen erhalten geblieben, weil der Kanzleiprozess deren Anfertigung verursachte, dass sie an unterschiedliche Kommandos der Bezirke anderer Führungen geschickt wurden. Einige Jahre her begannen sich die Journalisten z.B. für den Befehl zum Ausbruch des Warschauer Aufstands zu interessieren. Sie haben es so dargestellt, als ob dieser Befehl der einzige wäre, der überhaupt existiert. Selbstverständlich gab es ein paar Dutzend Befehle zum Beginn des Aufstands um „W”-Uhr, die an unterschiedliche Trupps weitergeleitet wurden. Alle von ihnen wurden auf gleichem kleinen Papierschnipsel mit dem Kryptonym der Straße und der Uhrzeit angefertigt. Ähnlich war es mit den Berichten vom Khedive des Warschauer Bezirks (Kedyw Okręgu Warszawskiego). Der Chef des Khedives musste sie an den Kommandanten weiterleiten etc.
Mit dem präsentierten Dokument ist eine interessante Geschichte verbunden. Es ist der Nominierungsbefehl von “Grot”, gefunden in der Sammlung von Antoni Sanojca Pseudonym "Kortum", die wir wiederum in den Akten von Jerzy Nowak aus der Organisation "Chrobry II" fanden, die in der Villa in Jozefow, nach dem Tod der Besitzer, verlassen wurden. Bei deren Übernahme haben Mitglieder der Organisation „Chrobry II“ geholfen. Die Tatsache, dass die Dokumente eben von Sanojca an dieser Stelle gefunden wurden, hat uns sehr überrascht. Es war ein Meter der Unterlagen des Kommandanten des I. Trupps des Hauptokommandos von der Heimatarmee Antoni Sanojca. Zum Glück wurden sie zufälligerweise und dank dem Vorstellungsvermögen der „Chrobry II“-Soldaten gefunden, sonst hätten sie im Mülleimer gelandet. Stellen Sie sich vor, was für eine Gefahr für die wichtigen Dokumente nach wie vor besteht. Man muss es ständig denjenigen bewusst machen, die solche Dokumente besitzen.
Dokumente der „Obroza”- Organisation
Hier wird der Fund präsentiert, der von der Organisation der Heimatarmee “Obroża”, des 4. Bezirks des "Obroza"-Kreises an das Archiv für Neuakten übergeben wurde. Es sind die Unterlagen, die während des Krieges und danach in Streichholzschachteln versteckt und so an uns weitergeleitet wurden. Zum Glück ist unsere Wartungsabteilung damit schon zurechtgekommen. Die Akten wurden ausgepackt und allen Willigen zur Verfügung gestellt.
Die Metallschachtel aus der Sammlung vom Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften mit den Rechnungen des Hauptkommandos der Heimatarmee
Hier wird wiederum eine Metallschachtel aus dem Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften dargestellt, in den Rechnungen des Hauptkommandos der Heimatarmee versteckt wurden. Sie befand sich im Bestand vom Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften und wurde eigentlich bis heute nicht abgesichert, weil nicht alle wissenschaftlichen Institute eine Wartungsabteilung besitzen. Deswegen wurden die Unterlagen direkt nach der Übernahme an unsere Abteilung weitergeleitet, von der sie schon abgesichert wurden.
Es gibt viele andere Dokumente, die z.B. dem Warschauer Aufstand gewidmet sind. Neben dem Kapitulationsakt haben wir vor allem das Archiv von Romuald Sreniawa-Szypiowski.
Dokumente aus dem Archiv von Romuald Sreniawa-Szypiowski.
Es ist die größte private Sammlung der Dokumentation, die dem Warschauer Aufstand gewidmet ist. Sie enthält 25.000 Aktentaschen der aufständischen Soldaten. Dort befinden sich Fragebogen, Lebensläufe, Erinnerungen, Andenken, Fotos. Selbstverständlich sind dort auch solche vorhanden, die lediglich einen Antrag auf Kreuz des Warschauer Aufstands (Warszawski Krzyz Powstanczy) oder einfach einen ausgefüllten Fragebogen enthalten, der von Sreniawa-Szypiowski versandt wurde. Wir geben uns Mühe, diese Sammlung zu ergänzen. Vielleicht wird es im Endeffekt verursachen, dass sie bis mehr als 30.000 Personenaktentaschen reicht. Außerdem gibt es in der Sammlung von Sreniawa sehr viele originelle Dokumente, zirka 500, und eine sehr große Anhäufung, zirka 10 m, von den Unterlagen, die selbst dem Aufstand gewidmet sind, darunter Berichte, Erinnerungen, Aktentaschen der jeweiligen Abteilungen, Verzeichnisse der Aufständischen, Fotos der Ereignisse, der Gräber sowie der Soldaten etc.
Eine sehr interessante Sammlung stellen die Dokumente dar, die vor 2 Jahren von Stanislaw Mazurkiewicz übergeben wurden und die dem Jan Mazurkiewicz Pseudonym. „Radoslaw”, gewidmet sind. Es ist eigentlich die ganze archivale Hinterlassenschaft von „Radoslaw”, die bis jetzt in den öffentlichen Sammlungen nicht zugänglich war, weil sie sich im Besitz von seinem Sohn befand, der genauso wie die riesige Mehrheit unserer Schenker, die Sammlung an das Archiv für Neuakten kostenlos weitergeleitete.
Dokumente aus dem Archiv von „Radoslaw”
Hier kann man sich Dokumente von der Sammlung von “Radoslaw” ansehen. Es sind die originellen Akten von der Zeit des II. Weltkrieges. Am wertvollsten sind Unterlagen vom Hauptkommando der Heimatarrmee von der Wende vom Dezember zum Januar 1944/45, die Beförderungsanträge und Nominierungsbefehle von „Niedzwiadek” enthalten. Es ist schwierig festzustellen, wie „Radoslaw” in den Besitz der Dokumente gelangen ist.
Dokumente von „Parasol” aus dem Archiv von Piotr Stachiewicz
Einige von den einzelnen Dokumenten, die in unseren Bestand geraten sind, sind die von Piotr Stachiewicz angesammelten. Darunter sind sowohl die Unterlagen von „Parasol”- Bataillon, als auch die Dokumente aus dem Aufstand vorhanden. Diese Sammlung ist schon im Archiv für Neuakten, wobei einer der Akte vermehrte die Sammlung von Jozef Rybicki, die sich derzeit in der Bibliothek der Warschauer Universität (BUW – Biblioteka Uniwersytetu Warszawskiego) befindet.
Dokument der 4. Kompanie der "Krybar"-Gruppe
Es ist wert ein bisschen mehr Aufmerksamkeit auf die Dokumente der 4. Kompanie des 8. Konzentration "Krybar" zu lenken. Wir suchten nach ihnen seit über einem Jahr. Wir wussten von ihnen, ähnlich wie von dem Dasein vieler Dutzende anderer Dokumenten. Sie sind in das Archiv für Neuakten dank dem Enkelsohn von Kompaniekommandanten, Herrn Krzysztof Malinowski gelangen, der sie kostenlos übergab. Die Unterlagen wurden offiziel während einer Zeremonie an der Warschauer Universität Anfang März 2008 präsentiert. Es ist eigentlich ein komplettes Archiv der 4. Kompanie, beinahe 200 Dokumente, die gut erhalten geblieben sind. Sie werden viele historische Fragen im Rahmen der Gruppe „Krybar” selbst, bezüglich der Funktionierung von "Bicz" als Befehlhaber der 8. Konzentration etc. erklären. Selbstverständlich sind viele Fragen, die in diesen Dokumenten beschrieben sind, nur aus den Meldungen an „Rog” bzw. an den Kommandanten des 1. Bezirks bekannt. Nichtsdestoweniger sind es die originellen Dokumente, die verhältnismäßig selten Teil der staatlichen Sammlungen darstellen. Die letzte, so große Sammlung, die an das Archiv weitergeleitet wurde, ist die Dokumentation von „Ostoja”, anhand deren übrigens das Buch von Marek Stroka "Iwo"- und "Ostoja"-Bataillons entstanden sind. Dort gab es auch ein paar Hundert origineller Dokumente, denen das Archiv besonderes Gewicht beimisst.
Neben dieser Dokumentensammlung sind in dem Archiv von der Familie Malinowski auch Unterlagen, die nicht nur sozusagen die Biographie von Marian Pobóg-Malinowski, Befehlhaber der 4. Kompanie, sondern auch von seinem Bruder, der Oberleutnant im "Kilinski"- Bataillon war, darstellen. Es ist eine Familie mit starker patriotischer Tradition, die die Unabhängigkeitstaten seit dem Januaraufstand bis Revolution von 1905, Kämpfen während des I. Weltkrieges, Legionen etc. unternahm. Dieser aufständischer Aspekt ist sozusagen eine Fortsetzung des vorherigen Schicksals der Familienmitglieder.
Jetzt stellen wir ein anderes Dokument dar, das an das Archiv für Neuakte innerhalb letzter Monaten aus der Sammlung von Jerzy Hagmajer, die Konföderation der Nation (Konfederacja Narodu) betrifft. Wir haben die Familie von Jerzy Hagmajer gefunden, die uns die Materialien der Konföderation der Nation auch kostenlos überreichte. Diese Unterlagen befinden sich schon im Bestand vom Archiv für Neuakten.
Eine sehr wichtige Sammlung von Dokumenten, die an uns vor 2-3 Jahren geraten ist stellen die Unterlagen dar, die sich im Besitz vom Professor Aleksander Gieysztor Pseudonym "Borodzicz”, dem Chef der Informationsabteilung des Informations- und Propagandabüro des Hauptkommando der Heimatarmee (Wydział Informacji Biura Informacji i Propagandy KG AK) befinden. Es sind Akte, die die ganze Tätigkeit der Polnischen Heimatarmee betreffen. Sie sind nicht direkt mit der von Gieysztor im Rahmen des Hauptkommandos der Heimatarmee erfüllten Funktion verbunden. Sie sind in sein Besitz eher an einer uns unbekannten Etappe übergangen. Es ist nicht gelungen festzustellen, wie sie an Professor Gieysztor geraten sind.
Dokumente aus dem Archiv von Aleksander Gieysztor.
Oben ist ein Foto vorhanden, das während der Präsentation dieser Dokumente gemacht wurde. Wie man sieht, wurde die Dokumentation in einem Karton aufbewahrt. Sie ist sehr oft auf diese Art und Weise aufbewahrt, die der Besitzer für sicher hält. Man soll aber nicht vergessen, dass das Aufbewahren der Dokumente an einem trockenen Ort nicht sicher ist.
Ein großes archivales Abenteuer, es lässt sich anders nicht nennen, waren die Dokumente von Khedive des Warschauer Bezirks der Heimatarmee (Kedyw Okregu Warszawskiego Armii Krajowej) von der Periode 1943-1944. Diese Dokumente bekamen wir von Andrzej Krzysztof Kunert, von der von ihm geführten Stiftung.
Dokumente aus dem Stiftung von Andrzej Krzysztof Kunert.
Es ist die erste Sammlung der Dokumente, die wir von einer so bekannten Stiftung erhielten. Es sind volle Kopien der maschinengeschriebenen Berichte des Khedives des Warschauer Bezirks. Es ist eine der Versionen der orignellen Dokumente aus der Zeit des II. Weltkrieges.
Nicht immer aber sieht die Situation so optimistisch aus, wie bei den oben genannten Beispielen. Manchmal versucht das Archiv für Neuakten manche Dokumente jahrelang zu gewinnen. So ist es mit dem Archiv vom „Dzik“-Bataillon von der Altstadt, das zirka 400 originellen Dokumente enthält. Leider haben wir eine Information bekommen, dass diese Dokumente Ende der 90er Jahre zerstört wurden, als wir zum letzten Mal eine Bestätigung bekamen, dass dieses Archiv existiert.
Ähnlich verhält sich die Sache des Archiv vom „Gustaw“- und „Harnas“- Bataillons, dh. einer sehr interessanten Sammlung von Tadeusz Maciński Pseudonym "Prus”. Das Schicksaal dieser originellen konspirativen und aufständischen Dokumente ist nach wie vor unbekannt. Bei der Suche hilft uns ständig die „Gustaw-Harnas“- Organisation. Wir werden uns auch mit der Bitte um Hilfe bei der Suche nach ihnen an Massenmedien wenden. Das Archiv, das praktisch für die Beschreibung der Geschichte von diesen Trupps unentbehrlich ist, ist im Besitz von Privatpersonen. Es wurde jedoch nicht bestätigt, dass es 100% zerstört wurde. Niemand hat es mit eigenen Augen gesehen, nichtsdestoweniger haben wir Probleme, in Kontakt mit der Person zu treten, die als letzte Zugang zu dieser Dokumentation hatte.
Diese zwei Beispiele zeigen, dass diese Unterlagen nicht nur in den 40er oder 50er Jahren zerstört waren, sondern auch heutzutage vernichtet werden. Auch jetzt wird es aus unterschiedlichen Gründen gemacht. Manchmal zeugt es von der menschlichen Unbesonnenheit, manchmal vom Mangel an Grundwissen.
Eine große Herausforderung für das Archiv für Neuakten stellt die Suche nach den originellen Dokumenten, wobei unkonventionelle Methoden angewendet werden. Die Unterlagen können u.a. dank der Durchsuchung zahlreicher Geheimfächer von der Kriegszeit erworben werden. Dies bedarf aber Sonderuntersuchungen. Das Archiv ist ein Amt und verfügt über kein Werkzeug, um archeologische Arbeiten durchzuführen. Wir haben weder administratives, noch technisches Werkzeug. Wir sind keine archeologische Institution, um solche Untersuchunen durchführen zu können. Wir wissen aber, dass während der Konspiration und nach dem Aufstand ein Großteil der Dokumente eben in unterschiedlichen Geheimfächern aufbewahrt wurde.
Wir haben glaubwürdige, wenig und sehr glaubwüdige Infromationen bezüglich der Orte, an denen die Dokumentation versteckt wurde. Ein breites Spektrum der Dokumente wurde vom Hauptkommando der Heimatarmee bis Bialystok Bezirk des Nowy Gród Unterbezirks (Okreg Bialostockiego Podokregu Nowogrodzkiego) etc. verborgen. Es sind manchmal Informationen, die in den Archivdokumenten enthalten sind und manchmal uns mündlich mitgeteilt werden. Eine solche sehr wertvolle Sammlung ist das Archiv von Kommando des Warschauer Gebiets und Kommando des Unterbezirks des Westlichen Warschauer Gebiets (Komenda Obszaru Warszawskiego, Komenda Podokregu Zachodniego Obszaru Warszawskiego) von der Periode August 1944 – Januar 1945, das vor kurzem in einem Geheimfach eines Badezimmers gefunden wurde. Dieses Archiv enthält 4000 Seiten und befindet sich schon im Archiv für Neuakten.
Ein anderes Beispiel ist das Archiv vom „Lukasinski“- Bataillon , dass in der Marszałkowska Straße u.a. von Franciszek Boh-Szurowski versteckt wurde. Wir haben den von der Hälfte der 50er Jahre stammenden Brief von Boh-Szurowski, der in Kudowa an Lucjan Fajer Pseudonym Ognisty geschrieben wurde. In dem Brief wird Fajer von Boh-Szurowski informiert, wo er diese Dokumente versteckt hatte. Es war im Keller des Mietshauses in der Marszalkowska Straße, wo der Befehlshaber des „Lukasinski“-Bataillons wohnte. Leider weiß niemand derzeit von diesen Unterlagen. In dem Brief wurde angedeutet, dass diese Dokumente von der Ehefrau des Befehlhabers des „Lukasinski“-Bataillons Olgierd Ostkiewicz-Rudnicki Pseudonym "Sienkiewicz" herausgebracht wurden, der am 13. August 1944 im Warschauer Aufstand ums Leben gekommen war. Diese Dokumente gibt es aber im Archiv für Neuakten nicht. Wären sie herausgebracht worden und hätten sie sich z.B. bei dem Polnischen Amt für Staatssicherheit befunden, wären sie jetzt im Archiv für Neuakten dank dem Archiv des Zentralkomitees der Polnischen Vereingten Arbeiterpartei oder im Militärbüro der Historischen Forschungen (Wojskowe Biuro Badan Historycznych) dank dem Historischen Militärisntitut. Sie sind auch in der erkannten Sammlung vom Institut für Nationales Gedenken. Das Schicksal der Dokumente vom „Lukasinski“-Bataillon bleibt bis auf weiteres unbekannt. Vielleicht wurde das Archiv von jemandem gefunden und bleibt bei einer Privatperson oder im Institut für Nationales Gedenken, in dem noch nicht beschriebenem Teil.
Wir haben viele derartige Fälle. Wir wissen von zirka 150 ähnlicher Nachkriegssammlungen, die sich in unserer Datenbank befinden. Es sind unterschiedliche Sammlungen von originellen Dokumenten des Kommandos des Bialystok-Bezirks, die wir auf keinem Weg aus den Privatsammlungen herausbringen können, bis zur Sammlung der Berichte aus Schlesien Bezirk der Heimatarmee.
Im Rahmen der Möglichkeiten suchen wir nach ihnen mihilfe der Medien. Wir informieren davon bei jeder Gelegenheit, auch bei jeder unseren Feier. Ich hoffe, wir werden diese Sammlung allmählig vergrößern.
Als Beispiel für den Erfolg in diesem Bereich ist die Sammlung von Jerzy Hagmajer und Dokumente von Marian Pobog-Malinowski. Es sind die Dokumente, nach denen wir mithilfe der Medien suchten und es ist uns gelungen. Auf diesem Weg fanden wir übrigens auch andere.
Wie man sieht, haben wir sehr viel Arbeit. Wir beschreiben die Geschichte des II. Weltkrieges und müssen oft als polnische Historiker den anderen Rede und Antwort bezüglich dieser Geschehnisse stehen und wir haben nicht einmal alle Basisquellen bzgl. der Geschichte des II. Welkrieges gesammelt. Deswegen sind die Arbeiten bei der Suche nach den Archivalien und deren Ansammlung so wichtig.
Wir bereiteten die Personalanalyse von den Befehlhabers des Hauptkommandos der Heimatarmee hinsichtlich der bis jetzt erhalten gebliebenen Archivalien vor. Hier werden die nach dem Krieg geschriebenen Briefe, Berichte, Erinnerungen etc. gemeint. Es erweist sich als eine totale Katastrophe. Hier wird der Einfluss des 40 Jahre dauernden Kommunismus und riesige Vernachlässigungen sichtbar, die in dieser Zeit enstanden sind. Es sind ein paar Prozent solcher Hinterlassenschaften in unserem Staat und im Ausland erhalten geblieben. Sie sind für die Beschreibung der Tätigkeit von den Kommandanten der Heimatarmee äußerst wichtig.
Als ich ein halbes Jahr im Jozef-Pilsudski-Institut in New York war, widmete ich viel Zeit der Suche nach den archivalen Hinterlassenschaften der Befehlshaber der Heimatarmee, die sich dort ansiedelten und starben. In diesem Bereich gibt es nach wie vor sehr viel zu tun. Dank diesen Forschungen kommt die Hinterlassenschaft von Stanisław Blaszczak Pseudonym Rog nach Polen, die von großer Bedeutung ist. Dort gibt es viel Korrespondenz von „Rog“ mit "Wachnowski", "Zywiciel", "Bor", und "Radwan". Originelle Dokumente sind dort aus offensichtlichen Gründen nicht vorhanden. Ein anderer Teil der Hinterlassenschaft von „Rog“, die Andenken enthält, befindet sich im Museum der Polnischen Emigranten in Orchard Lake (Muzeum Polonii w Orchard Lake).
Nach Polen kommt auch die Hinterlassenschaft von Stefan Korbonski. Es sind 38 Kartons der Dokumentation. Ein Teil der Sammlungen von Korboński befindet sich im Hoover-Institut (Instytut Hoovera). Der wichtigere Teil kommt aber nach Polen zum Archiv für Neuakten dank der Entscheidung von Frau Zofia Korbonska und Hilfe von Herrn Roman Rybicki. Die Dokumentation beschreibt verschiedene Aspekte der Tätigkeit von Stefan i Zofia Korbonski.
Neben diesen Akten kommt nach Polen auch die Dokumentation der einzelnen Organisationen der Heimatarmee, die dort nach dem II. Weltkrieg gegründet wurden. Es sind sehr interessante Dokumente , die besonders bei der Beschreibung der Biogramme von den Soldaten der Heimatarmee behilflich sein werden. Es ist wert zu erwähnen, dass selbst die Organisation der Heimatarmee Neuengland (Koło Armia Krajowa Nowa Anglia) in den 50er Jahren 800 Mitglieder hatte.
Die archivale Hinterlassenschaft der Befehlhaber der Heimatarmee sind auch im Studium des Polnischen Untergrundstaates (Studium Polski Podziemnej) und im Sikorski-Institut in London (Instytut Sikorskiego) zu finden. Es ist aber keine große Menge, sodass man feststellen könnte, wir sicherten mindestens die Hälfte der Hinterlassenschaft der Kommandanten des Hauptkommandos der Heimatarmee ab. Im Studium des Polnischen Untergrundstaates sind Sammlungen von Bor, im Archiv für Neuakten von Sanojca, Mazurkiewicz, Karaszewicz-Tokarzewski vorhanden, aber es ist die Sammlung, die die Tätigkeit vor 1939 betrifft. Im Studium des Polnischen Untergrundstaates gibt es Sammlungen von Ziemski, Pfeiffer. Sie sind aber verhältnismäßig klein,und bis zu 50 archivale Einheiten umfassen. Es gibt auch eine Sammlung, die Tadeusz Zenczykowski betrifft. Dazu zählen aber nur z.B. Presseausschnitte. Machmal sind es nicht nur diejenigen Unterlagen, an denen uns sehr liegt, wie originelle Dokumente, sondern eben die Erinnerungen, Berichte und Nachkriegskorrespondenz.
Wir haben andere Dokumente von Stanislaw Salski Pseudonym "Szczepankiewicz", u.a. einen Bericht und sogar eine sehr interessante Aufnahme bezüglich der Gestapo-Agente. Es ist ein sehr glaubwürdiger Bericht, weil er von Prof. Dr. habil. Boleslaw Jabłonski aufgenommen wurde, der gleichzeitig Schwiegersohn von Salski war und das Vertrauen spielte bei dem Bericht eine große Rolle. Der Bericht selbst wurde vorher der Öffentlichkeit nicht zur Verfügung gestellt. Herr Professor Jabłoński überreichte ihn uns vor 4 Jahren.
Im Bestand vom Archiv für Neuakten gibt es eine Sammlung der sogenannten Personendepot der Soldaten von Polnischen Streitkräften im Westen (PSZ-Polskie Sily Zbrojne na Zachodzie), die während des Krieges ums Leben gekommen sind, starben oder Selbstmord begangen. Es ist eine sehr interessante Sammlung, der die Dokumentation angefangen von dem Bruder von Spychalski und Adjutanten Sikorski bis zum Oberschützen aus der 1. Panzerdivision des Generals Maczek umfasst. Derzeit wurde der zweite Teil der Sammlung vom Zentralen Militärarchiv (Centralne Archiwum Wojskowe) veröffentlicht.
Erste Seite des monatlichen Berichts vom Khedive des Warschauer Bezirks der Heimatarmee
Dokumente des Rats der Nationalen Einheit (Rada Jednosci Narodowej) sind kaum erhalten geblieben. Wir verfügen über ein paar Dutzend sehr interessante Aktentaschen. Diese Sammlungen stammen von dem Archiv des Zentralkomitees der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei.
Die Hinterlassenschaft von Professor Strzembosz befindet sich seit einiger Jahren im Archiv für Neuakten. Sie wurde von ihm selbst und nach seinem Tod von seiner Ehefrau Maryla Strzembosz überreicht. Es ist eine ziemlich große Sammlung, die zirka 20 m Dokumentation verschiedener Art enthält und schon ein detailliertes Verzeichnis hat.
Anhand der Dokumente, die wir innerhalb letzten 5 Jahren annahmen, bereiten wir ein Grundverzeichnis vor. Es sind am häufigsten Übergabeprotokolle, aufgrund deren man ihren Inhalt bezeichnen kann.
Zum Abschluss möchte ich mich bei allen bedanken, die ihre Sammlungen an das Archiv für Neuakten überreichten. Es ist wert, die Rolle derjenigen hervorzuheben, die die Dokumente an die staatliche Sammlungen weiterleiten, die sie nicht selten ein paar Dutzend Jahre lang mit der Gefährdung von Freiheit besonders in den 50er Jahren aufbewahrten. Ich muss doch nicht erklären, dass das Aufbewahren derartigen Dokumente nach dem Krieg eine riesige Verantwortung mit sich brachte und es war mit den konkreten Gefahren verbunden. Die Tatsache, dass einzelne Personen, Familien der Funktionspersonen der Heimatarmee diese Dokumente aufbewahrten, war eine riesige Verantwortung und desto größer ist der Respekt vor Ihnen seitens des polnischen Staates.
Es gibt sehr viele Dokumente, die wir übernehmen. Das Interesse an diesem Thema ist aber bei den Historikern mit dem Doktorgrad und bei den Professoren sehr gering. Die Mehrheit der Forscher benutzt ausschließlich Printquellen und bestehende Publikationen. Deswegen spötteln unsere älteren Kollegen, dass die Historiker vor den Archivaren Angst haben. Gibt das Archiv für Neuakten die Tatsache bekannt, dass es über neue Dokumente verfügt, sind sie fast schon am nächsten Tag zugänglich. Das Archiv für Neuakten ist ein Amt der staatlichen Verwaltung und der Zugang zu den Dokumenten wird durch Vorschriften und nicht durch das Gutdünken eines Beamten geregelt. Wichtig ist nur die Tatsache, ob man sie einziehen kann. Es gibt offensichtlich interne Vorschriften, die den Zugang zu Dokumenten begrenzen. Wenn die Sammlung z.B. bearbeitet wird, wenn der Archivar an ihr arbeitet, sie ordnet oder forscht, wird sie den Lesern praktisch nicht zur Verfügung gestellt. Es können manche Begrenzungen eingeführt werden. So war es im Falle von der Sammlung von Herbert, die in die Nationalbibliothek in Warschau geraten ist. Die Nationalbibliothek hat kein Blatt vor den Mund genommen und gab in den Medien bekannt, dass die Sammlung am schnellsten in zwei Jahren zur Verfügung gestellt wird, weil sie zunächst bearbeitet werden muss. Es ist wert dies zu betonen, dass man keinen akademischen Grad haben muss, um die Dokumente zu benutzen.
Die Aktion der Ansammlung der Dokumente des Polnischen Untergrundstaates muss nach wie vor intensiv geführt werden. Die von dem Archiv für Neuakte angenommene Handelsweise, dh. die Tätigkeit von Archiv der Unabhängigkeitstat brachte in den letzten Jahren konkrete Ergebnisse, die sowohl die Erwartungen der Kombatanten, als auch uns selbst überstieg. Derzeit ist im Archiv für Neuakten die größte Anhäufung sowohl der konspirativen und aufständischen originellen Dokumente, als auch der Dokumentation der Kombatantenorganisationen, die sich um die Soldaten der Heimatarmee und Nationale Streitkräfe (NSZ- Narodowe Sily Zbrojne) konzentrieren.
(Es ist die Kurzfassung der Rede, die an dem von dem Verein im Museum des Warschauer Aufstands veranstalteten Treffen gehalten wurde.)
Mariusz Olczak
Leiter der 5. Abteilung
des Archivs für Neuakten
Das Archiv der Unabhängigkeitstat im Archiv für Neuakten
Das Archiv der Unabhängigkeitstat wurde 1999 als eine Abteilung vom Archiv für Neuakten ins Leben gerufen. Das Archiv erwirbt Dokumente des Polnischen Untergrundstaates in der Zusammenarbeit mit dem Weltverband der Soldaten der Polnischen Heimatarmee (Swiatowy Zwiazek Zolnierzy Armii Krajowej), Verband der Warschauer Aufständischen (Zwiazek Powstancow Warszawskich) und den Soldaten der Heimatarmee selbst. Infolge dieser Aktion wurden folgende Sammlungen angehäuft, darunter u.a.: Akte von Tomasz Strzembosz, Akte des Weltverbandes der Soldaten der Polnischen Heimatarmee. Warschauer Bezirk; Verband der Minderjährigen Politischen Häftlinge 1944-1956 „Jaworzniacy“ (Zwiazek Mlodocianych Wiezniow Politycznych 1944-1956 "Jaworzniacy"); Akte des Bezirks Jedrzejów der Polnischen Heimatarmee; Akte von Jozef Rell; Akte der 9. Sabotagekompanie der Polnischen Heimatarmee „Zniwiarz“ (9 Kompanii Dywersyjnej "Zniwiarz" AK); Akte von Jan Gozdawa-Golebiowski; Akte des Verbands der Mitglieder von der Polnischen Militärorganisation (Zwiazek Peowiakow-członków Polskiej Organizacji Wojskowej); Akte von Romuald Sreniawa-Szypiowski; Akte der 3. Vilna Brigade „Szczerbca von Zygmunt Kłosinski (3 Brygada Wilenska "Szczerbca"); Verband der Soldaten der Nationalen Streitkräfte (Zwiazek Zolnierzy Narodowych Sił Zbrojnych); Akte von Zygmunt Malinski; Akte von Franciszek Wojciechowski; Akte von Kazimierz Leski; Verein der Kriegsveteranen – Seelsorge der Kavallerie und der Pferdeartillerie (Stowarzyszenie Kombatantow - Duszpasterstwo Kawalerii i Artylerii Konnej); Verband der Warschauer Aufständische (Zwiazek Powstancow Warszawskich); Sozialistische Kampforganisation (Socjalistyczna Organizacja Bojowa); Akte des Bewaffneten Bereitschaftsdienstes des Volkes (Zbrojne Pogotowie Narodu); Akte der Organisation Schwert und Pflug (Miecz i Plug); Brigadier-Mączyński-Selbständiges-Bataillon (Samodzielny Batalion im. Brygadiera Maczynskiego); Weltverband der Soldaten der Polnischen Heimatarmee. Bezirk Warschauer Kreis (Swiatowy Zwiazek Zolnierzy Armii Krajowej Okreg Warszawa-Powiat); Weltverband der Soldaten der Polnischen Heimatarmee. Kreis in Ostpennsylvania (Swiatowy Zwiazek Zolnierzy Armii Krajowej Koło we Wschodniej Pensylwanii); Sammlung der konspirativen Presse; Dokumente des Westlichen Unterbezirks "Hajduki-Hallerowo" des Warschauer Bezirks Verband für den Bewaffneten Kampf der Heimatarmee (Podokreg Zachodni "Hajduki-Hallerowo" Obszaru Warszawskiego ZWZ-AK); Akte von Jakub Dymitrowski; Akte von Roman Lewicki; Akte von Władysław Piotrowski; Akte von Henryk Ratyna; Akte von Marian Utnik; Akte von Józef Krzyczkowski; Akte von Eligiusz Brulinski; Akte des „Miotla“-Bataillons der Heimatarmee; Dokumente der Organisation Unabhängiges Polen (Polska Niepodlegla); Akte von Antoni Sanojca; Akte von Jerzy Nowak; Akte von Eugeniusz Ajewski; Akte von Edward Dietrich; Akte von Stefan Tkaczuk; Akte von Czesław Uhma – Pressensammlung der Nationalen Streitkräfte (NSZ); Akte von Jan Mazurkiewicz "Radoslaw"; Akte von Hubert Borys; Akte von Wladyslaw Roman; Akte von Danuta Galkowa; Archiv des „Gozdawa“-Bataillons (angesammelt von Lucjan Fajer Pseudonym „Ognisty“); Akte von Jerzy Slaski; Archiv des „Zoska“-Bataillons; Archiv des „Miotla“-Bataillons; Akte von Piotr Stachiewicz (bzgl. „Parasol“-Bataillon); Akte von Oberst Stanisław Nowicki; Akte von Zbigniew Brym; Akte von Halina und Bernard Zakrzewski; Archiv der Pfadfinderorganisation der Republik Polen (Zwiazek Harcerstwa Rzeczpospolitej); Akte von Tadeusz i Jadwiga Kowalski; Akte des radiotelegraphischen „ISKRA“-Bataillons des Hauptkommandos der Heimatarmee (Srodowisko Batalionu Radiotelegraficznego "ISKRA" KG AK); Akte von Lesław Bartelski; Akte von Jerzy Niezgoda; Akte von Tadeusz Cieslak; Akte von Jerzy Slaski.
Im Rahmen der Aktion sammeln wir Dokumente, die von anderen Institutionen stammen und gewinnen Informationen, in welchen Sammlungen sich die Dokumente des Polnischen Untergrundstaates befinden. Auf diese Art und Weise wurden an den Bestand Archive wie das seit 1957 funktionierende Archiv des Anstalts für Geschichte des II. Weltkrieges des Instituts für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Archiv von Jozef Krzyczkowski Pseudonym "Szymon" aus dem Archiv des Anstalts für Taubstumme in Laski und Archiv des Czarniecki-"Gozdawa"-Bataillons aus dem Archiv der Erzdiözese Warschau angeschlossen.
Wir sammeln auch Videoberichte von den Soldaten der Heimatarmee und anderen konspirativen Institutionen.
Diejenigen, die über interessante Dokumente verfügen, die die Teilnahme an dem Kampf um die Unabhängigkeit Polens darstellen, oder einen Bericht von diesen Ereignissen erstatten wollen, werden um Kontakt unter Telefonnummer 822-90-53, via E-Mail mariusz.olczak@aan.gov.pl oder persönlich im Gebäude des Archivs für Neuakten in der Hankiewicza Str. 1 gebeten.
Mariusz Olczak
Leiter des Archivs der Unagbhängigkeitstat
im Archiv für Neuakten
kontakt: ul. Hankiewicza 1
02-103 Warszawa
tel. 022 822-90-53
mariusz.olczak@aan.gov.pl
Übersetzung: Ewa Rogulska
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