Frauen-Soldaten der Heimatsarmee – Aufständische in der deutschen Gefangenschaft
Die aktive Beteiligung der polnischen Frauen in der Kämpfen um die Unabhängigkeit der Heimat war stark in polnischer Tradition eingewurzelt. Polinen nahmen umfassend an den nationalen Aufständen im XIX. Jahrhundert sowie an den Kämpfen um die polnische Unabhängigkeit im I. Weltkrieg teil. Der patriotische Geist war aufrechtgehalten und gepflegt auch zwischen den beiden Weltkriegen, in den 20. Jahren des XX. Jahrhundert durch Elternhaus und Pfandfinderbewegung. Langjährige Bemühungen der polnischen Frauen, um ihre Rechte zur Verteidigung des Landes zu akzeptieren, verursachten, dass im Jahre 1938 durch die polnische Parlamentskammer (Sejm) ein Gesetz betreffend des Allgemeinen Wehrpflichs verabschiedet wurde. Die Frauen gewannen damals das Recht auf Möglichkeit, einen Hilfsdienst in den Bereichen Flugabwehr-, Wach-, Fernmelde- oder anderen, die zum Ziel der Verteidigung notwendig sind, zu leisten. Den weiblichen Strukturen, entstanden Anfang der Zwanziger, wurde 1939 der Name „Frauen Hilfsarmee“ gegeben.
Oflag IX C Molsdorf.
Stalag VI C Oberlangen.
Nach einiger Zeit wurden die Frauen aus Oberlangen zum Ort transportiert, wo sich andere polnische Kriegsgefangene einsammelten. Nachwort
 
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Nach dem Ausbruch des Krieges im Oktober 1939 wurde beim Hauptkomando des Dienstes für den Sieg Polens (Służby Zwycięstwu Polski) Hilfswehrdienst für Frauen einberufen. Anfang 1940 stellte der Komandant ZWZ (Verband für den bewaffneten Kampf) Oberst Rowecki „Grot“ fest, dass Frauen den gleichen Dienst wie Männer leisten und rief Wehrdienst für Frauen ein. Am 27. Oktober 1943 erließ der Präsident der Republik Polen im Exil eine Verfügung, indem er anerkannte, dass die Soldatinen dieselbe Pflichten und Rechte wie Soldaten haben. Es ermöglichte unter anderem den Frauen militärische Dienstgrade zu verleihen.
Die Frauen bildeten ca. 10% des Personalbestandes der Heimatsarmee. Sie waren eingentlich Mitgliederinen aller Strukturen der Konspiration. Sie veranstallten Funkdienst, indem sie auf Melderinen und Melder stürzten und nahmen an Vertrieb von Presse und Bücher der Heimatsarmee teil. Aus Frauen formte sich eine Abteilung der Diversion und Sabotage „Dysk” (Diskus). Die Frauen bildeten auch weibliche Minenleger-Patrouillen, die sich an der Aktion „Wieniec“ (Kranz) das heißt an dem Sprengen der Eisenbahngeisen um Warschau, beteiligten. Im Gelände angagierten sich die Frauen im Sanitärdienst, wo sie die Partisantenabteilungen versorgten sowie unterstützten die Logistikdienste.
Als der Warschauer Aufstand 1944 ausbrach, unterstrichen die Frauen-Soldaten der Heimatsarmee ihren Einsatz in der Menge fast 5.000 ihr Dienst vor allem als Sanitärinen und Meldegängerinnen. In einer besonderen Kompanie des Nachrichtenwesens in den Kanellen stellten die Frauen über 60% der Belegschaft dar. Sie waren in der Sabotage-, Nachrichtenwesen-, Propaganda- und Logistikdiensten tätig.
In den ersten Wochen des Aufstandes wurden die gefangenen Aufständischen durch den Deutschen für „Banditen“ gehalten. Wenn sie an Ort und Stellen nicht erschossen wurden, wurden sie in Konzentrationslager oder zur Zwangsarbeit ins III Reich deportiert. Der Schicksal der Männer teilten auch die Frauen. Viele Sanitärinen, die die schwer verwunderten Aufständischen in den Krankenhäusern in Wola, Altstadt, Powiśle und Czerniaków pflegten, wurden durch wilden Soldaten einfach ermordert. Andere Frauen-Soldaten wurden in die Konzentrationslager in Stutthof, Ravensbrück und Gross Rosen transportiert
In den letzten Tagen des Aufstandes anerkannten die Nazis, unter Druck der westlichen Aliierten, die Kombatanttenrechte der Warschauer Aufständischen. Trotz dessen wurden viele auch in der letzten Etappe des Kampfes ermordert.
Die aufständischen Abteilungen wandelten sich am 20. September 1944 ins reguläre Korps der Heimatsarmee. Es bestand aus drei Divisionen:
- die 8. Infanterieregiment der Heimatsarmee namens Romuald Traugutt bestanden aus: dem 13. Infanterieregiment, 21. Regiment sog. „Warschauer Kinder” und 32. Infanterieregiment,
- die 10. Infanterieregiment der Heimatsarmee namens Stefan Okrzeja bestanden aus: dem 28, 29. und 30. Infanterieregiment,
- die 28. Infanterieregiment der Heimatsarmee namens Maciej Rataj bestanden aus: dem 15. Infanzerieregiment, der 36. Akademischen Legion und dem 72. Infanzerieregiment.
Am 2. Oktober 1944 bei der Unterzeichung des Kapitulationsvertrages erliehen die Deutschen den Aufstandischen die Soldatenrechte. Gleichzeitig galt jedoch der Befehl von Himmler aus dem 8.09.1944, an Generall von dem Bach geschickt, indem er befahl ihm die Aufständischen in die Konzentrationslager zu schicken. Indem sie die Kriegsgefangenen zu Oflag oder Stalag schickten, die der Wehrmacht unterstanden, beschlossen die Nazis sie so wie so umzubringen. Die Lebensverhältnisse in diesen Lagern waren nämlich den Lebensbedingungen in den Konzentrationslagern ähnlich.
Aufgrund des Kapitulationvertrages gingen in die deutsche Gefangenschaft ca. 3.000 Frauen-Soldaten der Heimatsarmee, die an dem Warschauer Aufstand teilnahmen, was in der Welt ein Ereignis darstallte. Ab dem 6. Oktober 1944 wurden immer weitere Gruppen von Frauen an verschiedene Kriegsgefangenenlager gelenkt.
Landkarte mit den deutschen Kriegsgefangenenlagern
Die verletzen und kranken Frauen wurden nach Zeithein ins Krankenhaus - Lager geschickt, das eine Filiale des riesigen Lagers Mühlber - Stalag IV B zwischen Dresden und Leipzig bildete. Ende November 1944 wurde ein Teil der Mädchen in die anderen Gefangenenlager versetzt. Am 23. April 1945 wurde Zeithin durch die sowjetische Armee befreit. Im Juni gelang ein Teil der Frauen zusammen mit einer Gruppe der Italiener und Französen in die amerikanische Zone. Andere sind nach Polen zurückgekommen.
Die Frauen, die dem Hauptkomando der Heimatsarmee sowie dem 15. und 21.Infanterieregiment zugeteilt wurden, wurden zu Stalag 344 Lamsdorf transportiert. Dann kamen sie ins Stalag IV B Mühlberg an der Elbe. Nach drei Wochen des Aufenthalts wurde eine Gruppe von Frauen mit Ofizierdienstgrad abgesondert. Davon wurde ein Gruppe von 237 Frauen genommen, die dann zur Arbeit in der Waffenfabrik in Chemnitz geschickt wurde, was natürlich gegen den Artikel 31 des Genfer Abkommens stosste. Mitte März 1945, nach der Bombardierung der Fabrik durch Allierten wurden die Frauen in zwei Transporten ins Stalag VI C in Oberhausen (bei der holändischen Granze) geschickt. Die Offiziere und Frauen, die sich verweigerten in Arbeitskommanden zu arbeiten, wurden ins Stalag IV F Altenburg (Hartmannsdorf) übersetzt. Die Frauen-Offiziere wurden danach ins Oflag Molsdort transportiert.
Die Frauen, mit dem 72 Infanterieregiment verbunden, kamen ins Stalag X B Sandbostel bei Hamburg. Ihre Zahl betrug ca. 500; davon 90 war im Offiziergrad. Im Dezember 1944 nahm man davon eine Gruppe der Frauen-Offiziere, die dann nach Molsdorf deportiert wurde. Eine andere Gruppe von Unteroffizieren und Schützern transportierten die Nazis in der Periode vom Dezember 1944 bis zum Februar 1945 nach Oberlangen.
Die Gruppe, die mit dem 21. Infanterieregiment aus Żoliboż im Kontakt stand, wurde ins Stalag XI A Gross Lübars (Altengrabow) geschickt. Sie bestand aus 240 Gesunden und 160 Kranken. Die gesunden Frauen wurden in Gruppen gewaltig zur Arbeit bei Rüstungsfabriken geschickt. Man versuchte sie auch zu überreden, daß sie auf ihre Kriegsgefangenenrechte verzichten. Das war aber unwirksam. Deswegen kamen sie Mitte Dezember 1944 wieder nach Gross Lübars und danach nach Oberlangen.
Die vierte Gruppe bildeten die Frauen aus dem 36. Infanterieregiment und Hauptkommando. Am 11. Oktober 1944 wurde eine Gruppe von 475 Frauen ins Stalag XI B Fallingbostel bei Hanover überführt. Einige Tage danach wurden 90 Offiziere und 9 Frauen- Offiziersbruschen abgesondet und ins Konzentrationslager Bergen-Bersen bei Hannover zum Teil des Lagers, als Oflag diente, abtransportiert. In Fallinbostel blieben 375 Frauen, davon 16 Geheim-Ofizieren, die sie sich dem Agressor als Oberfeldwebel darstallten. Sie realisierten damit den vorherigen Befehl seitens Heimatsarmeekommando. Sie sollten sich um die jüngeren Frauen-Soldaten kümmern und eventuell sie auch freiwillig im Stalag beschützen. Die Frauen aus Bergen-Belsen, sowie aus anderen Lagern wurden gewaltsam zu verschiedenen Zwangsarbeiten geschickt. Sie sollten entweden Eisenbahngleise entrümmen oder in Rüstungsfabriken arbeiten. Dort versuche man sie auch zu überreden, daß sie auf ihre Gefangenenrechte verzichten. Im Dezember 1944 kamen die Frauen-Offiziere nach Molsdorf, und Soldatinen nach Oberlangen.
Insgesamt kamen nach Molsdorf ca. 500 Frauen aus den Lagern Fallingbostel, Bergen-Belden, Gross Rosen, Altenburg, Lamsdorf und Sandbostal. Das Stalag der Frauen-Soldaten der Heimatsarmee VI C in Oberhausen entstand aus der Verbindung von Gefangenengruppen aus den Lagern IV B, IV F, X B, XI A, XI B (Altenburg, Sandbosel, Gross Lübars, Fallingbostel und anderen). Dort blieb insgesamt 1.736 Frauen, davon 94 unter dem 18. Lebensjahr und 14 Kinder, die zusammen mit ihren Müttern ankamen. Dazwischen gab es 52 Offiziere und 510 Unteroffiziere, die ihre Dienstgrade vor den Deutschen verheimlichten.
Der Kriegsgefangenenstatus der Offiziere war anders als bei den Schützern. Die ersten mussten nicht in den Rüstungsfabriken arbeiten, sie dürften auch im Lager eigene Burschen haben; ein Bursche für zehn Offiziere. In Oflag Molsdorf befanden sich ca. 300 Frauen-Offiziere, 38 Burschen und 3 Kinder. Angenommen, dass im Oflag die Lebensverhältnisse besser als im Stalag (Kriegsgefangenenlager für Schützer) waren, beschluss das Kommado der Frauen Hilfsarmee, noch während des Aufstandes, dass als Burschen in Lagern die jüngsten, schwächsten Freiwillige sowie Familiemitgliederinen der Frauen-Offiziere dienen werden, um sie auf diese Art und Weise zu schützen, um sich um sie zu sorgen und mit ihnen im Kontakt zu bleiben.
Die polnische Lagerkommandatin war Frau-Major der Heimatsarmee Wanda Gerz „Kazik“. In der konspirativen Tätigkeit diente sie als Kommandantin der weiblichen Abteilung Diversion und Sabotage „Dysk“, die direkt dem Kommando Kedywu unterstand. Sie beteiligte sich oftmals an vielen Aktionen und war danach mit dem Orden Virtuti Militari (höchste polnische Militärverdienstorden ) der V. Klasse und fünfmals mit dem Krzyż Walecznych (Kreuz der Kämpfer) ausgezeichnet.
Ihre Vertreterin war eine von den Gründerinnen des Diensten für den Sieg Polens Majorin der Heimatsarmee Janina Krasiówna „HaKa”. Während des II. Weltkrieges bildete sie eine Kette der konspitativen Nachrichtenübermittlung in dem ganzen Europa. Sie wurde auch mit dem Orden Virtuti Militari der V. Klasse und mit dem Krzyż Walecznych ausgezeichnet. Die zweite Vertreterin hieß Majorin Maria Szymkiewicz „Rysia”, Instruktourin PKW, mit dem Krzyż Walecznych ausgezeichnet.
Als Vertrauensmann galt Frau - Hauptmann der Heimatsarmee Helena Niec „Helena”. Während der Besatzung war sie Referentin des Wehrdienstes für Frauen des VII. Bezirks Warschauer Kreises „Obroza“. Ausgezeichnet sprach sie Deutsch, Französisch und Englisch. Zu ihren Pflichten gehörten Kontakte mit dem deutschen Kommando des Lagers zu pflegen sowie jegliche Beschwerden, Bitten und Benachrichtigungen an das Rote Kreuz zu übergeben. Normalerweise kamen sie aber fast nie nach Genf an, weil die dem Dienstweg durch Oberkommando der Wehrmacht gehen mussten.
Die Lebensverhältnisse im Lager waren sehr schwierig. Die für die Bauarbeiter der Autobahn 1938-1939 ausgebauten Baracken, waren alt, morsch und teilweise verbrannt. Drinen war eiskalt. Die Wände waren nass, ab und zu wurden sie durch die Sonne abgetrocknet. Behitzt war nur das Krankenrevier. Im Winter sank manchmal die Temperatur in den Baracken bis zu – 17 °C. Der Mangel an Behitzung war auch mit erbärmlicher Ernächrung vergleichbar. Nach einiger Zeit kamen zum Lager Pakette von zu Hause mit u.a. Bohnen, Erbsen, Graupen oder Mehl. Es gab aber keine Mäglichkeit sie zu kochen. Man versuchte kleine Kochherde aus Dosen zu basteln. Als Brennstoff benutzte man Altpapier, Pappe und kleine Brettchen. Der deutsche Kommandant des Lagers aus Bad Sulza, dem Molsdorf unterstand, statt das Holz kaufen zu lassen, verbat einfach die provisorischen Öfchen zu benutzen.
Ein Versuch, etwas eßbares zu kochen
Im Lager wimmelte von Raten und Mäusen, die Kleidung frassen, denn es an anderes Essen mangelte. Dort befand sich auch eine Menge von Wanzen. Theoretisch gab es eine Badenanstalt, aber es gab kein warmes Wasser zum Waschen oder um Wäsche zu machen. Alle Geräte waren äußerst promitiv. Wegen der Feuchtigkeit trochnete die Wäsche wochenlang. Um einen Ausweg davon zu finden, zog man einfach die nasse Kleidung an oder nahm man sie ins Bett mit. Die Pakette vom Roten Kreuz verschwanden irgenswo unterwegs.
Im Lager arbeiteten vier Ärztinen. Der Kankensaal ähnelte den anderen Räumen. Es war drin lediglich ein bißchen wärmer und er hatte Einzelnbette. Man verfügte über keine Geräte, um Wasser zu kochen, es fehlte an chirurgisches Besteck. Der Gesundheitszustand der Gefangenen war allgemein sehr schlecht. Täglich kam der Bestand der Kranken bis zu 120 Frauen. Ein Teil davon lag aber in ihren Baracken, denn es im „Kraneknhaus“ an freien Plätzen mangelte. Am häufigsten erkränkten die Frauen an Nierenentzündung, Bronchitis, Lüngenentzündung u.a.
Trotz der schlechten Lebensverhältnisse ergaben sich die Frauen – Gefangenen nicht. Im Lager veranstaltete man Selbststudium, Vorlesungen und Vorträge. Eine Theatergruppe gab zahlreiche Vorstellungen für ihre Mitgefangene. Die gefangenen Schauspielerinen verfügten zwar über keine Texte, aber sie schrieben aus dem Gedächnis Worte aus, um ein Stempel „geprüft“ vom deutschen Kommmandatur zu bekommen. Sie halfen den Amateurinen, die Texte zu beherrschen, die sich auch sehr gern an den Vorstellungen beteiligten. Man führe Fragemente von „Hochzeit” von Wyspiański, „Es entfloh mir eine Wechtel“ von Żeromski, die Ballade von Przerwa-Tetmajer „Über Janosik und Gräfin Szalamonówa Hedwig“. Für die Vorstellungen nähte man tolle Kleider. Da es keine Musikinstrumente gab, übernahm der Chor das Akompaniament. Man summte Lieder ohne Wörter.
Die Lager-Bibliothek bestand aus lediglich 105 Bücher. : Die Mehrheit davon wurde in Rucksäcken aus Warschau geschmugelt. Die Frauen-Gefangenen baten um Bücher in vier Sprachen: auf polnisch, englisch, französisch und deutsch. Das waren vor allem Lern- und Wörterbücher. Sie interessierten sich für Psychologie, Soziologie, Naturwissenschaften, Medizin, Geschichte und Pädagogik. Ihnen fehlte an Schreibwaren, Papier, Dekomaterialen, Gesellschaftsspielen; sie wollten mindestens ein Akkordeon haben. Die Religion konnten sie nicht praktizieren. Im Lager wurden keine Gottesdienste veranstalltet.
Das Lager in Molsdorf unterlag formal der Wehrmacht, deren Offizier im Hauptmannrang der deutsche Lagerkommandant war. Man muss aber einen Zwischenfall beschreiben, als auf dem Lager-Gelände SS-Männer aus Buchenwald, dessen Teil der Oflag in Molsdorf war, ankamen. Sie fangen an, die Gefangen im Schnee und Kot durchzusuchen und die Deutschen benutzten dabei die schrecklichen Methoden, die man im Konzentrationslager anwandte. Als eine von den Frauen protestierte, dass man ihr das Foto ihres Mannes wegnahm und vernichtete, eine SS-Frau schlug man sie so stark ins Gesicht, dass die Frau umfiel. Die eindeutliche Haltung der polnischen Lager-Kommandantinen und der Vertrauens-Frau „Helena” verursachte, dass man die Dutersuchung unterbrach und die konfizierten Sachen zurückgab.
Am 6. Februar 1945 fand über das Lager in Molsdorf ein Luftkampf der zwei Allierten-Flugzeugen mit einem deutschen Jäger statt. Eine Serie aus der Bord-Gewehr zerrass Dächer von zwei Baracken. Eine von den Offizierinen, Leutnantin "Żaczek" kam durch ein Schuss in Magen und Wirbelsäule ums Leben, 16 anderen Frauen wurden leichter oder schwerer verwundert. Nachdem die Deutschen geprüft hatten, dass der Tod die Allierten-Geschoße verursachten, fangen sie mit einer spektakulleren Hilfeaktion an. Es kamen Sanitärwagen und hinter ihnen eine Filmchronik und Jurnalisten, die die beste Möglichkeit bekamen, die Bestialität der Allierten zu dokumentieren, die quasi sogar eigenen Kriegsgefangenen nicht schonten.
Die Schwerkranken wurden persönlich durch die deutschen Ärzte und Krankenschwester aus den Baracken weggetragen und zum Krankenhaus in benachbartem Arnstadt gebracht. Sie wurden aber nicht in Krankensaalen, sondern in einem leeren, ohne Betten Häuschen hingelegt (die Filmchronik zeigte das natürlich nicht). Die leichter Verwunderten blieben im Krankensaal des Lagers und wurden durch Ärztinen-Gefangenen betreut. Die Deutschen gaben ihnen auch vorher, direkt nach am Ankommen ins Lager konfizierten, Heilmittel und Medikamente zurück.
Die Beerdigung der Leutnantin "Żaczek" fand mit der ganzen Militär-Zeremonie statt. Die Deutschen zeigten, wie sich die ritterliche deutsche Armee wegen den Allierten-Offizier angesichts seines Todes benimmt. Die deutsche Abteilung brachte einen riesigen Kranz mit einer Schleife mit dem Aufschrift "Deutsche Wehrmacht" mit. Die italienischen Gefangenen, die die deutsche Kommandatur bedienten, brachten seinen Kranz mit dem Aufschrift "Eviva Polonia - Eviva Italia" mit. Die Polinen-Gefangenen konnten auch für ihr eigenes Geld Blumen kaufen. Die Deutschen gaben es ihnen dann sogar zurück. Es wurde sogar ein Priester eingeladen. Man wußte aber nicht, wer er war. Es wurde verboten mit ihm zu sprechen. Er stand in der Ecke, richtung der Wand, führte den Trauerzug, betete in der latainischen Sprache und wurde wieder weggenommen. Bei der Leichenniederlegung ins Grab gab die deutsche Abteilung Honor-Salven.
Anfang April 1945 wurden die Frauen aus dem Oflag Molsdorf in die westliche Richtung genommen. Im Lager blieben 30 kranke Frauen, die dann ins deutschen Fliegerabwehr-Bunker gebracht wurden. Am 8. April 1945 schoben sich die Soldaten aus der 89. Infanteriedivision der 3. Amerikanischen Armee namens Patton ganz vorsichtig in den Bunker hinein. Erstaunt sahen sie Frauen, die nebeneinander auf dem Boden lagen. Auf die Frage, wer sie seien, bekammen die Amerikaner eine Antwort, dass die Frauen Polinen, Kriegsgefangenen aus Warschau sind. Sie brauchten sofortige Hilfe für eine Mitkammeradin die seit 3 Tagen Wehen hat. Die Soldaten vermittelten sofort diese Nachricht zum Stab weiter, gaben den Gefangenen ihre eiserne Lebensmittelportionen. Sie fragen auch die Frauen, wie sie durch den deutschen Wächer gehalten waren, mit der Andeutung, würden sie „schlecht“ sagen, wäre er gleich tot. Die Frauen lassen ihn aber beim Leben bleiben, er benahm sich korrekt. Die Kranken wurden mit Krankenwagen zum Krankenhaus in Erfurt gebracht, wo sich schon die Schwangere befand. Dank der Penicillin wurde ihr Leben gerettet. Das Kind ist leider gestorben. Das Gelände des ehemaligen Lagers sollte nach der Vereinbarungen der sowjetischen Jurisdiktion zugehören. In Zusammenhang damit, bovor die Amerikaner sich zurückzogen, tansportierten sie nach Burg in Hessen, wo sich alle Frauen Soldaten der Heimatsarmee sammelten. Sie kamen dorthin am 8.Mai 1945 an.
Die Hauptgruppe der Frauen, die das Lager am 5.04.1945 verließ, kam zu Fuß zu einer nahgelegten, 35km entfernten Ortschaft Blankheim an, wo sie in einem leeren Schulungslager der Hitler Jugend unterbracht wurde. Dort wurden sie durch kanadische Truppen der 3. Amerikanischen Armee namens General Patton befreit. Die Abteilungen wußten nicht, dass sich im Lager die gefangenen Polinen befinden und beschossen das Objekt. Majorin "Kazik" schickte ihnen gegenüber ihre Parlamenärinen, die gut Englisch kannten. Es war am 13. April 1945. Der Lagerstab kapitullierte. Der Kommandant, der deutsche Hauptmann gab sein Gürtel und die Pistole in die Hände Majorin Wanda Gery "Kazik" ab. Die Polinen wurden dann frei. Einige Tage danach trafen sie sich mit ihren Freundinen in Burg.
Abzeichen der Frauen aus Oberlangen
Das Straflager VI C Oberlangen hatte sehr „dunkle“ Vergangenheit. Es lag auf sumpftigen Geländen von Emsland, in Nord-Westen Deutschlands, in der Nähe der holländischen Grenze. Gegründet in den Jahren 1933-1938 wurde es für den Gegner des nationalsozialistischen Regimes bestimmt. Während des II. Weltkrieges wurde es durch Wehrmacht übernommen und man internierte dorthin Gefangenen-Soldaten aus den besetzten europäischen Ländern. Das unfreundliche Klima, Hunger und Krankheiten verursachten, dass das Lager für viele ein Vernichtungsort geworden ist.
Im Oktober 1944 wurde das Straflager VI C Oberlangen aus dem Register der gefangenen Lager ausgeschtrichen, weil die Lebensverhältnisse dort dazu völlig ungeeignet waren. Der Internationale Rote Kreuz wußte nicht, dass eben dort die polnischen Soldatinen, Kriegsgefangene verwiesen wurden. Die Nazis halten das Lager Oberlangen für ein Staflager und sammelten dorthin die polnischen „AK-lerinen“ als Rebellerinen. Die Frauen wollten nämlich nicht auf das Status des Krieggefangenen verzichten und als Zivilisten in der deutschen Rüstungsindustrie arbeiten.
In Oberlangen befand sich zusammen 1.721 Frauen aus dem Warschauer Aufstand, im Alter von 14 bis 60 Jahren. Dazwischen war eine Gruppe der Instruktorinen der WSK, die nach den Vereinbarungen aus dem Warschauer Aufstand ihre Offizier-Grade verheimlichten und zusammen mit einfachen Soldaten ins Stalag kamen. Ihre Aufgabe bestand darin die Hunderte von jungen, unerfahrenen Frauen zu berteuen und ihnen zu helfen sich im Stalag einzuleben.
Zwischen den Teilnehmerinen des Warschauer Aufstandes gab es 94 Mädchen unter dem 18. Lebensjahr, sowie 14 Kinder, die zum Lager zusammen mit ihren Müttern ankamen. 52 Offiziere verheimlichten ihre Deinstgrade. Die Kommandantin des Lagers Frau-Haptmann Maria Irena Milska "Jaga", die sich als Leutnantin zeigte,war überrall geliebt und achtbar.
Der deutsche Stab bestand aus vier Personen: Leutnant SS Miller, der bald durch Hauptmann Mehler ersetzt wurde, Quartiermeister Oberleutnant Teiber (ordinär, boshaft und allgemein schwierig in Kontakten), Unterfeldwebel Majchrzak und Unteroffizier Zwieklick (durch Polinen – Świetlik genannt). Außerdem gab es dort drei deutsche Frauen, die die Gefangenen oft durch plötzliche Kontrollen, Revisionen und Inspektionen überraschten. Das Lager wurde von 80 Wärtern bewacht.
Die Kommandantin „Jaga” führte die Organisation des Lagers von der eiseren Hand. Um unter den 1.700 Frauen im versachiedenen Alter, von unterschiedlichem gesellschaftlichen Stand und verschiedenartiger Ausbildung die Disziplin aufrecht zu erhalten, bedurfte es einiger Standhaftigkeit aber auch psychologischer Kenntnisse. „Jaga" stellte sich einen kompetenten Stab zur Ausübung dieser verantwortungsvollen Tätigkeit zusammen. Die Kommandantinnen der einzelnen Kompanien (1 Baracke=1 Kompanie), verheimlichten ihre Offiziersgrade, um alle internierten Frauen unter ihre Obhut zu stellen. Dies stellte sich als notwendig heraus, besonders in Bezug auf Minderjährige, aber auch auf jene, die psychisch instabil waren. Das „Stacheldraht-Syndrom" suchte sich seine Opfer.
Die Lebensbedingungen, unter denen die Kriegsgefangenen den Winter 1944/1945 überleben sollten, waren äußerst beschwerlich. Die vermoderten Holzbaracken, in denen Fenster und Türen undicht waren, die für 200 Personen vorgesehenen Räume mit dreistöckigen Pritschen, die dünnen Strohsäcke, die zwei eisernen Öfchen in jeder Baracke, die mit feuchtem Torf gefeuert wurden, der mehr rauchte als heizte. In einer der Baracken -eine Reihe von Blechtrögen mit spärlich fließendem Wasser und dahinter einige primitive Latrinen, stellten die ganze sanitäre Einrichtung dar.
Acht Baracken wurden durch gesunde Personen bewohnt, im „Vorlager" befand sich die Lazarettbaracke, die Küche, die Schneiderei, das Bad und die Entlausung (die zwei Letzgenannte funktionierten eigentlich kaum). Eine der leerstehenden Baracken wurde als Kapelle vorgesehen, und die zwei übrigen (unbesetzten) dienten als „Brennholzreserve": Das Holz aus den Pritschen, den Fußböden, den Rahmen diente als Brennstoff, bis es zu harten Bestrafungen aufgrund der Zerstörung von „Staatsgut" seitens des deutschen Lagerkommandos kam.
Die Verpflegung war ähnlich wie in anderen Lagernwar das heißt erbärmlich. Morgens und abends gab es lauwarmer Kräutersud, oft verschimmeltes Brot, hin und wieder ein Stück Margarine oder ein Löffel Rübensaft. Zu Mittag wurde bitterer Grünkohl, madige Erbsen und zwei oder drei Pellkartoffeln serviert. Die Pakete des Roten Kreuzes trafen nicht oder nur sehr spärlich aus den vorher belieferten Lagern ein, wenn sie nicht von den Deutschen gestohlen oder böswillig im etwa 12 km vom Lager entfernten Bahnhof Lathen zwischengelagert wurden. Das Rote Kreuz in Genf hatte keine Informationen darüber, dass das Lager Oberlangen wieder erneut in Betrieb genommen wurde.
Trotz der schweren Bedingungen erwies sich die polnische Organisation des Lagers als fähig und wirksam. Die Lebensgrundlage bildete Disziplin, Solidarität und Freudschaft. Als im Januar 1945 die Geburten begannen (es gab Frauen, die Warschau schwanger verließen), sagte die Kommandantin „Jaga" auf dem Appell: „Ein Kind wird geboren, es wird nackt sein, weil die Mutter nichts besitzt." Diese Worte reichten aus. Jede, die irgend etwas auf die Seite gelegt hatte: eine Bluse, ein Hemd, ein Tuch, ein Stück Bettlaken – trennte es auf, nähte, wusch es. Für das erste Neugeborene wurden so viele Jäckchen, Käppchen und Windeln angefertigt, dass es noch für die nächsten Babys reichte. Die Verpackungskartons des Roten Kreuzes dienten als Wiegen. In solchen Verhältnissen wurden in Oberlangen zehn Babys geboren.
Jeden Tag gingen Arbeitstrupps zu Pflichtarbeiten hinaus: in den Wald, um Brennholz zu holen; ins Torfmoor, um das ausgegrabene Torf einzuholen; auf die Wiesen, um die Latrinen auszuleeren. Die Freizeit wurde für Bildung, kulturelle Tätigkeiten und für militärische Instruktionen genutzt. Dank der Anwesenheit der Frauen mit vielfältigsten Begabungen entstanden mit Hilfe eines durch viele Revisionen geschmuggelten Taschenmessers oder eines aus der Pritsche gezogenen Nagels, feine Becher, Halsgehänge oder Bilder aus einfachen Materialien, wie Konservendosen, Stoffresten oder Stroh.
Das Lager hatte keinen festen Priester. Nach häufigem Drängen erlaubten die Deutschen, dass der Kaplan eines Lagers für italienische Kriegsgefangene aus dem Umkreis, von Zeit zu Zeit kommen und eine heilige Messe in Oberlangen abhalten durfte. Es blieb die Frage der Beichte und der geistlichen Unterstützung, die der italienische Priester den Polinnen nicht geben konnte. Auf Bitten zweier Personen: der Kommandantin Leutnant „Zbigniewa" und der diplomierten Krankenschwester „Maryla" wurden sie vom italienischen Kaplan als Vertraute ermächtigt. Aus der Initiative dieser Frauen entstand ein „Fragen-Box", deren Ziel es war, die wesentlichsten, aber für eine Äußerung zu persönlichen Fragen aufzugreifen, um sowohl psychischen Störungen als auch Selbstmordversuche zu vermeiden, die im Lager aufzutauchen begannen.
Eines Tages, im Frühling reiste ein von den deutschen Machthabern als Freund Hitlers angekündigter Mann an und versuchte drei Tage lang, die polnische Lagerkommandantin „Jaga“ von einer positiven Einstellung der Deutschen - Polen gegenüber im Allgemeinen und uns gegenüber im Besonderen - zu überzeugen. Es ging dabei darum, eine Frauenlegion gegen die Rote Armee zu schaffen. Das polnische Kommando empfahl dem Emisar, er möge zum Kommandanten der Heimatarmee, General Bor-Komorowski, der zu jener Zeit noch Kriegsgefangener im Reich war, zu reisen, um eine klare Entscheidung darüber von ihm herbeizuführen.
Nach dem vergeblichen Besuch des Freundes vom Führer traf eine Gruppe deutscher Offiziere ein und beabsichtigte eine Erklärung von der polnischen Lagerkommandantur über die Wahrung der Genfer Konventionen gegenüber den polnischen kriegsgefangenen Frauen zu erhalten. Der Gruppe stand der Hauptverantwortliche über die Strafgefangenenlager in der Region vor, der versuchte, die polnische Führung zu veranlassen, einen Bericht über das beleidigende Verhalten von Leutnant Treiber gegenüber der Kommandantin „Jaga" zurückzuziehen. Dieser sagte vorher zu ihr: er spucke auf die Genfer Konvention und schoss, glücklicherweise ungenau, in ihre Richtung.
Mit großen Schritten näherte sich die Niederlage Deutschlands und baldiges Ende des Krieges. Anfang April 1945 befand sich der polnische Panzerregiment der Ersten Panzerdivision unter General Maczek. Nach dem Überschreitendes Moses, an der deutsch-holländischen Grenze, in der Nähe von -Ortschaft Ter Apel, wo er ein Wachdienst hielt, bekam der Kommandant des Regiments Obersleutnant Koszutski eine Nachricht, dass 10km von Ter Apel entfernt sich ein stark beschütztes Lager mit polnischen Kriegsgefangenen oder politischen Verhafteten befindet. Der Obersleutnant Koszutski hatte ein Dillema: soll er den Deutschen erlauben, die Polen zu vernichten (dies passierte oftmals in anderen Lagern) oder den Befahl brechen (das Regiment sollte nur zu Ter Apel kommen und nicht auf die deutsche Gebiete einmarschieren). Der Einmarsch war zimlich risikant. Der Kommandant beschloss, selbst das vermeintliche Lager zu prüfen. Er sammelte dazu einen kleinen Spähtrupp ein. Dazu gahörten: ein Panzer, zwei Scoutcars, ein Jeep und ein Motorrad. An der Aktion beteiligten sich 12 Personen, dabei 6 Offiziere und ein Kriegsbetichtstatter.
Der Trupp brach am 12. April um 2.00 morgens auf. 2.00. Gleich hinter Ter Apel tritten die polnischen Soldaten die deutsche Gebiete ein. Vorsichtig zogen sie vortwärts. Aus dem nahgelegten Wäldchen kamen Schuße, worauf sie auch mit Feuer erwiderten. Hinter dem Wäldchen öffnete sich ein kahles Flachland, weiter bemerkten sie graue Gebäuden und charakteristische Wachtürmchen. Obersleutnant Koszutski gab einem Scoutcar einen Befehl, schnell auf die andere Seite des Lagers zu fahren, das andere bleib, um das Hinterland zu versichern, und der Panzer sollte majestätisch Stachel entlang fahren, um einen entsprechenden Eindruck zu schaffen. In einem Moment sah der Kommandant eine Lücke zwischen den Drahel und ein Eingang – schweres, doppeltes, mit einem Stacheldraht umgebenes Holztor. Er gab den Befehl das Tor zu passieren. Der Panzer fuhr hinein.
Links konnte man eine Wachstube sehen. Nachdem sie durch den Panzer-KM beschossen worden ist, kamen 12 Deutsche mit hohen Händen heraus. Aus dem Gebäude gegenüber der Wachstube öffnete jemand Feuer aus der Maschinpistole. Eine Antwort darauf gab der Panzer-KM, der durch den Funker bedient wurde. Damals kapitulierte der deutsche Major und Unterfeldwebel. Er gab seine Pistole ab und sagte: „Ich kapituliere. Wir sind Soldaten, kein Gestapo. Ich bitte Sie um entprechende Behandlung“.
Die polnische Panzertruppe befand sich an bei dem Viereck von Baracken. In die Richtung der Soldaten lief eine winzige Gestallt. Sie war in einen langen, bis zum Boden reichenden Soldatenmantel eingezogen. Auf dem Kopf trug sie eine Mütze mit dem polnischen Adler und Fähnchen des 7. Ulanenregiments. Es stellte sich heraus, dass ein junges, bildschönes Mädchen war. Es rief: "English, Francais, Amerikano, Kanada, Sind Sie?". „ Wir sind Polen, Polen – Fräulein! Panzerdivision – meine Liebe!” rief einer von den Soldaten zurück.
Aus den Baracken, wie Bienen aus dem Binenstock, kamen andere Frauen. Sie trugen Militäruniforme, und in der Mehrheit deren Fetzen. Sie umgaben den Panzer und barikadierten den Weg. Sie riefen, gestikulierten, lachten und weinten. Dazwischen drängte sich eine Frau in Hauptmanngrad durch. Sie meldete sich dem Obersleutnant Koszutski als Mileska, die Kommandantin des Lagers für polnische Frauen-Soldaten und Kriegsgefangene in Oberlangen. Obersleutnant Koszutski wollte sofort das Lager herausführen, er fürchtete vor einer Atakke seitens Nazis. . "Jaga" widersprach dessen, sie meinte, die Frauen waren noch nicht zum Ausmarsch bereit. Es gab ja Kranke und Neugeborene. Alles fand bei der riesigen Freude der Befreiten statt.
Die Kommandantin des Lagres ordnete einen Apell an. Die Frauen formten sich geschickt und schnell auf dem Platz in ein Viereck. Aus dem Gedränge entstand eine geschlossene, richtige Abteilung. Man sah gleich, dass die Frauen echte Soldaten sind. Sie kämpften an der Barikaden, an Trümmer von eigenen Häusern, auf den Straßen ihrer geliebten Hauptstadt, sie standen gegen Panzer, Flugzeugen, fast ohne Gewehr, ohne der Schutzkonvention, die Kranken und Gefangenen zu achten laß. Echte Soldaten, Frauen-Soldaten.
Es kam ein Befehl: „Melden Sie nach den Baracken”. Die Reihe nach kamen zur Kommandantin Barackenführerinen, die salutierten und die Meldungen abgaben. Ein Adjunant-Mädchen schrieb alles ein. Es kam ein Befehl: „Batalion! Stillgestanden! Augen rechts! Herr Obersleutnant, ich melde das Batalion der Frauen aus Warschau. Stärke: 1.716 Soldatinen auf dem Platz, 20 im Krankensaal und 7 Neugeborene. Batalion! Stillgestanden!“.
Obersleutnant Koszutski ging vor den Reihen vorbei. Er war sehr ergriffen. Auf dieses Berfreiungs -Moment warteten die Frauen-Soldaten hinter den Drahten sechs Monate lang
Er stand vor den Reihen und sagte: „Soldaten der Heimatsarmee und Kameraden. Diese Weile ist historisch. Auf dem deutschen Teritorium trafen sich zwei Polnische Streitkräfte ... Der Tag, der 12. April, sollte für immer in unserer Errinerung, als die Krönung von unserem Streben und Bemühungen bleiben. Ihr seid frei. Es lebe Polen!”
Der Adjutant des Lagers zog aus der Tasche ein strapaziertes, zerknittetes Stück eines Leiens, welches der italienische Priester auf den Mast aufzog. Die weiß-rote Fahne fletterte. Die Reihen fagen an die polnische Hymne zu singen: „Noch ist Polen nicht verloren“.
Ein Teil von ihnen hat die Entscheidunge getroffen, nach Polen zurückzukehren, wo sie dann jahrelang als Soldatinen der Heimatsarmee schlecht seitens der kommunistischen Regierung wahrgenommen wurden. Andere wählten das Exilleben und siedelten sich in Großbritannien, in den Vereinigten Staaten, in Kanada und anderen Ländern ein.
Keine von ihnen hat aber das Wichtigste und Wesentlichste vergessen – Sie waren und sind polnischen Patrioten.
Fahne der Umwelt Oberlangen