Brückenkopf "zwischen den Brücken", Warschau, September 1944
Am frühen Nachmittag des 19. Septembers 1944 verstärkte sich das Artilleriefeuer aus dem östlichen Ufer des Flusses. Die polnische und sowjetische Artillerie beschoss die deutschen Posten in Warschau, die sich entlang des Flusses befanden sowie ausgewählte Ziele in der Ferne. Zur gleichen Zeit begann die sowjetische und polnische Luftwaffe Ziele rund um den Sächsischen Garten, den Hauptbahnhof, das Nationalmuseum, Viadukte der Poniatowski- und Hauptverkehrsbrücke, die Chevauleger-Kaserne (an der Szwolezerow-Straße), den Gebäuden der polnischen Volksvertretung und Szucha-Allee zu bombardieren.
Um ca. 15 Uhr 30 begann man Nebelwände auf breiter Front zu errichten. Rauchbomben wurden mit Hilfe von Flugzeugen Il-2 heruntergeworfen. Um 15 Uhr 45 begann der große Ansturm von Artilleriefeuer, um die Landung bewaffneter Truppen abzusichern. Zur gleichen Zeit begann die Überquerung der Weichsel aus der Richtung der Strände von Praga, durch die Abteilungen des 1. Bataillons des 8. Infanterieregiments unter dem Kommando von Hauptmann Wladimir Baranowski aus der 3. Infanteriedivision der 1. Polnischen Armee von General Zygmunt Berling. Richtung der Landung: durch das von den Deutschen besetzte Gebiet zwischen der Poniatowski- und der Hauptverkehrsbrücke. So begann eine der schillerndsten und umstrittensten Operationen der 1. Polnischen Armee während des Zweiten Weltkriegs.
Die Russen nähern sich Warschau
In den letzten Tagen des Juli 1944, angesichts erfolgreicher Sommeroffensive und der Durchbrechung der deutschen Front auf der breiten Strecke, erreichte die sowjetische Armee die Weichsel im mittleren Lauf. Gleichzeitig durchbrach die 2. Panzerarmee die deutsche Verteidigung an dem Brückenkopf in Praga, und besetze u.a. Otwock, Miedzeszyn, den Bereich Stara Milosna, Wołomin und Radzymin.
Im Tagebuch der deutschen 9. Armee wurde am 30. Juli folgendes aufgezeichnet (Wiedergabe nach: Piotr Rozwadowski "Warschau 1944-1945", Warschau 2006, S. 36, 37): "Der Feind durchbrach unsere Streitkräfte auf der Flanke in der Nacht, die in der Region Minsk standen. Sie erreichten nördlich Wołomin und konnten etwa 15 Kilometer nordöstlich von Warschau hinausgehen. Praga, wo auf dem nordöstlichen Rand fast keine Verteidigungseinrichtungen gibt, steht für den Feind offen."
Auch in der Gegend von Otwock erreichten die sowjetischen Einheiten des 125. Schützenkorps den Fluss und nahmen erfolgreiche Voruntersuchungen zwecks Überquerung des Flusses in dieser Region auf. Eine solche Lage an der Front neigte die Kommandostelle der Heimatarmee in Warschau eine Entscheidung über den Ausbruch eines bewaffneten Aufstands zu treffen. Am 1. August 1944 um 17 Uhr sind die Truppen der polnischen Untergrundarmee in den Krieg um Warschau gezogen. Trotz der verlorenen Panzerschlacht am Vorgelände von Warschau – bei Radzymin – verfügte die 2. Panzerarmee noch über 344 Panzer und Selbstfahrlafetten.
Infolge der Information über dem Ausbruch der Kämpfe der polnischen Untergrundarmee in Warschau, anerkannte die Heimatarmee die Oberherrschaft der polnischen Exilregierung, und gemäß Stanislaw Jaczyński stoppte Joseph Stalin die Handlungen der Roten Armee voraussichtlich am 5. August, und befahl dem Marschall Rokossowski: "Stoppt die Offensive auf Warschau und wartet auf weitere Befehle." Für einen Monat erstarrte die Front am Vorgelände der polnischen Hauptstadt.
Erst am 10. September startete die Operation mit dem Ziel das rechte Ufer der polnischen Hauptstadt, Praga, zu befreien. An diesem Tag, am frühen Morgen, wurde eine Erkundung des Kampfes durchgeführt. Der eigentliche Angriff begann um 13 Uhr nach einer 90-Minuten Vorbereitung der Angriffe durch die Artillerie und Luftwaffe. Es attackierten die Streitkräfte der 47. Sowjetischen-Armee, zu denen, der Kommandeur des 1. Weißrussischen Front, die polnische 1. Infanteriedivision (der Kommandeur General W. Bewziuk) und die 70. Armee zuteilte. Bis zum Tagesende durchbrach die 1. Infanteriedivision die erste Position der deutschen Abwehr und fügte schwere Verluste dem deutschen 70. Grenadier-Regiment (von der 73. Infanteriedivision) zu und erreichte die Czaplowizna-Wawer Straße.
Am nächsten Tag eroberten die Soldaten der 1. Infanteriedivision Wygoda und nahmen den Kaweczyn-Grochow-Weg ein. Um etwa 16 Uhr durchbrach das 1. Infanterieregiment die zweite deutsche Verteidigung und bis 20 Uhr erreichten sie die dritte Verteidigungslinie, nämlich Praga. Der rechte Nachbar der Kościuszkowcow – die 76. Infanteriedivision befreite Rembertow, die linke Flanke (die 143. und 175. Infanteriedivision) ist auf den Grochow-Rembertow-Weg, südlicher Rand von Watolin, hinausgegangen.
Am 12. September schritt die Schlacht um das rechte Ufer Warschaus in eine entscheidende Phase hinein. Verstärkungen wurden herbeigeführt: die Russen die 8. Panzerkompanie, die Deutschen die 19. Panzerdivision. Am diesen Tag machten die Truppen der sowjetischen Armee wenig Fortschritte. Je tiefer sie in die Stadt heranrückten, desto wuchs der feindliche Widerstand.
Der endgültige Angriff wurde am nächsten Tag durchgeführt. Die 1. Infanteriedivision und die 175. Infanteriedivision attackierten den zentralen Teil von Praga, die 76. Infanteriedivision den nördlichen Teil und die 143. Infanteriedivision den südlichen Teil samt Saska Kepa. Polnische Soldaten wurden von Panzern und Panzergeschützen verstärkt. Das 1. Infanterieregiment eroberte den Wilenski-Bahnhof, das 3. Infanterieregiment, kurz vor Mitternacht, die Kaserne an der 11. Listopada Straße. Die sowjetischen Divisionen nahmen die Straßenecke: Grochowska, Podskarbińska und Grenadierow (die 175. Infanteriedivision) und den östlichen Rand von Targówek und Zacisze (die 76. Infanteriedivision) ein.
Am 14. September gingen Einheiten der 47. Armee an das Weichselufer hinaus: das 1. Infanterieregiment in den Bereich der Brücke Kierbedz und am 15. September in die Nähe der Brücke an der Zitadelle. Am Morgen des 15. Septembers besetzte die 76. Sowjetische-Infanteriedivision den Stadtteil Pelcowizna. Praga wurde schließlich um 5 Uhr 30 eingenommen.
Die Verluste der 47. und 70. Armee betrugen ungefähr 7.000 getötete. Die 1. Infanteriedivision verlor etwa 2.000 Soldaten (darunter 524 Tote). Einigen Quellen zufolge, verzeichnete die deutsche Armee bei der Verteidigung von Praga folgende Verluste: über 8.500 Soldaten, darunter geriet 400 in Gefangenschaft. Diese Angaben sollten aber überprüft werden – schätzungsweise betrugen die Verluste nur die Hälfte der oben erwähnten Zahlen.
Soldaten der 1. Polnischen Armee von General Berling ziehen an die Front.
Der Entschluss
Am frühen Morgen des 16. Septembers 1944 auf den Gebiet Ober-Czerniakow, der durch die Aufständischen von Oberstleutnant "Radoslaw" (Jan Mazurkiewicz) und Hauptmann "Kryska" (Zygmunt Netzer) beherrscht wurde, überquerten die ersten Unterabteilungen der 3. Infanteriedivision (Kommandeur: Generalmajor Stanislaw Galicki). Infolge der ersten Landung und während der anschließenden Nächte (16/17 und 17/18 September) Czerniakow erreichten: das 1. Bataillon des 9.Infanterieregiments unter dem Kommando von Oberleutnant Sergiusz Kononkow, das 3. Bataillon des 9.Infanterieregiments unter dem Kommando von Hauptmann Stanislaw Olechnowicz, Teil des 2. Bataillons (9. Infanterieregiment) sowie kleine SMG-Abteilungen, Panzerbüchsen-Abteilungen, Mörser-Abteilungen und 45. mm Anti-Panzer-Geschütze.
Am Morgen des 18. Septembers am Czerniakowski-Brückenkopf befand sich auch der Stabschef des 9. Infanterieregiments - Major Stanislaw Latyszonek, der das Kommando über die Streitkräfte des 9. Infanterieregiments in Czerniakow übernahm. Trotz der Überquerungsversuche der Soldaten der 1. Armee von General Berling und eines Verbindungsversuchs in Czerniakow der Abteilungen der 3. Infanteriedivision mit den Aufständischen, blieb die strategische Initiative weiterhin in deutscher Hand.
Der Feind erhielt auch Verstärkung – die Dirlewanger-Gruppe, die aus der nördlichen Seite angriff, wurde durch zwei Bataillone des 34. Regiments der Schutzpolizei in Höhe von 1.000 Soldaten unterstützt. Der 18. September war ein entscheidender Tag im Kampf um die Existenz des 9. Regiments. Mehrfache deutsche Angriffe fuhren zur Ausblutung und Erschöpfung der Besatzung des Brückenkopfes. Es schien so, als ob am diesen Tag sich der Kampf zum Gunsten des Feindes entschied. Das besetze Brückenkopfgebiet schrumpfte und eine reale Unterstützung von jenseits des Flusses in der Nacht 18./19. September war nicht im Sicht.
Auf der anderen Seite der Weichsel, am 18. September, wahrscheinlich am Nachmittag wurde eine wichtige Entscheidung durch General Zygmunt Berling getroffen. Der Kommandant der 1. Armee entschied die Überquerung der Truppen nicht auf Czerniakow fortzuführen, sondern etwas nördlicher in den Bereich zwischen der Poniatowski- und Hauptverkehrsbrücke. Man beabsichtigte zwei Bataillone des 8. Infanterieregiments (Kommandeur des Regiments: Oberstleutnant Konstanty Karasiewicz), auch aus der Abteilung der 3. Infanteriedivision, unterstützt durch zwei Infanterie-Kompanien, 1 Panzerbüchse-Kompanie und 1 sowjetische Flammenwerfer-Kompanie zu überqueren.
Laut der offiziellen Nachkriegs-Version und u. a. von Dr. habil. Jozef Margules (ehemaliger Soldat der 2. Infanteriedivision) sollten, nach der Eroberung des Brückenkopfs auf dem linken Ufer, diese Kräfte in südlicher Richtung entlang dem linken Ufer der Weichsel angreifen. Die Truppen des 8. Infanterieregiments sollten von hinten den Feind, der den Czerniakowski-Brückenkopf angriff, vorstoßen und die beiden Brückenköpfe in Eins verbinden. Man plante die Handlungen des 8. Regiments am 19. September 1944 um 16 Uhr zu beginnen. Dies sollte mit Unterstützung der ganzen Armee und durch die Kommandostelle des 1. Weißrussischen Front zugewiesenen Artillerie und Luftwaffe an die 1. Armee sowie der 16. sowjetischen Luftwaffen-Armee erfolgen. Eine Nebelwand sollte auch auf dem geplanten Landeplatz errichtet werden.
Zur Begründung der Entscheidung von General Berling hat Jozef Margules folgendes geschrieben (Margules Jozef "Przyczolki Warszawskie", Warschau 1962, S. 157): "Der Kommandeur der Armee schätzte richtig die Gefahr des 9. Regiments ein. Davon belegt die, am 18. September getroffene, originelle und richtige Entscheidung. Der Sinn dieser Entscheidung reduziert sich auf folgendes: Dem 9. Regiment Hilfe zu erteilen, indem man die Handlungen der Unterabteilungen des 8. Regiment, die auf das linke Ufer weiter nördlich überquert wurden, so zu organisieren, um einen Angriff auf die linke Flanke des Feindes, der den Czerniakowski- Brückenkopf belagerte, durchzuführen; ihn von hinten anzugreifen und eine Verbindung zu dem 9. Infanterieregiment herzustellen. Die Entscheidung scheint begründet zu sein. Schade nur, dass die Umsetzung erst am Nachmittag des 19. Septembers stattfinden sollte und nicht in der Nacht vom 18. auf dem 19. September oder am frühen Morgen des 19. Septembers. Dieser Zeitunterschied feil zugunsten des Feindes aus.“
Landung bewaffneter Truppen und die Kämpfe
Nach der Errichtung der Nebelwand begann um 15.45 Uhr der große Ansturm von Artilleriefeuer, um die Landung auf dem Gebiet der beiden Brücken abzusichern. Etwa zur gleichen Zeit begann das 1. Bataillon des 9. Infanterieregiments unter dem Kommando von Hauptmann Wlodzimierz Baranowski die Weichsel mit 12 NLP-Schlauchbooten (NLP-Schlauchboot – aus dem russischen NLP – leichtes Klappschlauchboot aus Sperrholz, konnte bis zu 25 Soldaten, einschließlich Bedienung 5-9 Personen mitnehmen) sowie anderen Mitteln zu überqueren.
Das 1. Bataillon landete in der Nähe der Poniatowski-Brücke. Bis 16 Uhr 45 beherrschte die Arme das Küstengebiet zwischen der Poniatowski- und der Hauptverkehrsbrücke, wo die Polen zwei Linien von feindlichen Schützengräbern ein- und acht Menschen gefangen nahmen. Dann, ungefähr um 17 Uhr, begannen, unter starkem feindlichen Feuer, weitere polnische Truppen anzugreifen: das 2. Bataillon des 8. Infanterieregiments unter dem Kommando von Hauptmann Kazimierz Pleizer, das Kompanie-Regiment der Infanteristen und 1 Panzerbüchse-Kompanie. Diese Abteilungen erlitten schon schwere Verluste an Menschen und Überquerungsmaterial.
Zusätzlich zu den oben genannten Streitkräften gelang es auf das linke Ufer des Flusses die 2. Kompanie des 20. russischen Einzel-Bataillons der Flammenwerfer unter dem Kommando von Leutnant Zaslawski zu überqueren. Während des Einsatzes wurden 46 Schlauchbootfahrten durchgeführt und auf das westliche Ufer der Weichsel wurde folgendes überquert: 1056 Soldaten (gemäß dem Bericht der Pioniere vom 29.09.1944), 22 SGM, 62 Panzerbüchsen, 9 Mörser und 6 Geschütze des Kalibers 45. mm.
Man überquerte auch 9 stationäre Flammenwerfer (FOG – sowjetische eingegrabene Flammenwerfer pyrotechnischer Art. Diese wurden durch Stolperdraht ausgelöst. Vorteil dieser Flammenwerfer war eine große Reichweite, im Fall von FOG über 100 m. Nachteil – man konnte nur einen Schuss bei voller Entleerung des Tanks abgeben. Solche Flammenwerfer wurden allgemein in der Abwehr eingesetzt. Sie wurden am Vorgelände der eigenen Verteidigungslinie aufgestellt, entgegen der Richtung, wo man die Ankunft des Feindes vermutete, gerichtet; sorgfältig verborgen z.B. in der Erde eingegraben, und im Falle eines Angriffs zur richtigen Zeit aus der Ferne abgefeuert).
Nach anderen Angaben wurden 824 Soldaten (Bericht der 1. Polnischen Armee von 25.09.1944) oder 873 Personen (Bericht der 3. Infanteriedivision von 21.09.1944) überquert. Die Anzahl, der mehr als tausend überquerten Soldaten, bestätigen sozusagen deutsche Berichte, die solche Verluste der polnischen Seite nach der Schlacht bekannt geben.
Überwindung eines Wasserhindernisses
Landung bewaffneter Truppen und die erste Phase der Schlacht auf dem Brückenkopf zwischen den Brücken in Warschau, 19. September 1944 Abb. Piotr Wawrzkiewicz;
Ein deutsches Foto das wahrscheinlich die Fallschirm-Panzer-Division „Hermann Göring” während der Kämpfe in Wola Anfang August 1944 darstellt;
Standplatz des deutschen Maschinengewehrs MG-42 in Warschau;
Zusammenfassung
Es scheint, dass der Abend des 19. Septembers und die Nacht vom 19. auf dem 20. September entscheidend für den weiteren Verlauf des Kampfs waren. Während dieser Zeit scheiterten die Hoffnungen des 8. Infanterieregiments auf wirksame Maßnahmen. Die Unterabteilungen des Regiments haben nach der Landung nur in westlicher Richtung angegriffen (Richtung Innenstadt), anstatt entlang des Ufers Richtung Brückenkopf in Czerniakow anzugreifen (gemäß dem theoretischen Operationsplan). Als das Regiment seine Hauptkräfte an das westliche Ufer überquerte, keiner von den Kommandeuren des Regiments war dort anwesend. Alle Offiziere der Kommandostelle des 2. Bataillons wurden verwundet und die Funkgeräte sind in der Weichsel versunken worden. Die überquerten Truppen waren praktisch ohne Führung und Kommunikation mit dem östlichen Ufer. Neben der Evakuierung von Verwundeten, die während der Landung stattfand – fassten einige Soldaten bereits in der Nacht vom 19. auf dem 20. September den Entschluss, um nach Prag durchzuschwimmen.
Die zweite Phase der Schlacht und Liquidation des Brückenkopfs, 19./20. und 20. September 1944. Abb. Piotr Wawrzkiewicz
Deutsches Sturmgeschütz StuG III auf den Straßen von Warschau;
Kontroverse
Warum marschierten die Abteilungen des 8. Infanterieregiments nach der Landung auf dem linken Ufer der Weichsel nicht in die südliche Richtung des Czerniakowski-Brückenkopfs - was nach der Theorie von J. Margules das wichtigste und einzige Ziel der Landung war - sondern nach Westen, um mit der Innenstadt Verbindung zu suchen? Handelte es sich um eine extreme unverantwortlich Willkür der Soldaten oder waren die Offiziere dafür verantwortlich? Vielleicht war das wichtigste Ziel der Überquerung nicht die Zusammenarbeit mit Czerniakow, sondern mit den Aufständischen in der Innenstadt?
Diese Theorie begründen die tatsächlichen Handlungen der Bataillone des 8. Infanterieregiments auf dem linken Ufer der Weichsel, dessen Streitkräfte ausschließlich Richtung Westen, und nicht nach Süden, angriffen. Dies bestätigen auch die Erinnerungen der Soldaten, wie z.B. dieser Abschnitt (Wiedergabe nach: Kazimierz Kaczmarek "Osmy Bydgoski", Warschau 1962, S.113): "In den Fenstern, in Kellern und auf den Dächer befanden sich, statt der erwarteten Aufständischen, Scharfschützen."
Joseph Margules präsentierte seine These (basierend auf Befehlen) in den Büchern, die im Jahr 1962 ["Przyczolki Warszawskie" (de „Warschauer Brückenköpfe“] und im Jahr 1967 ["Boje 1 Armii WP w obszarze Warszawy sierpień - wrzesień 1944" (de „Kampfe der 1. Polnischen Armee in Warschau zwischen August und September des Jahres 1944”] veröffentlicht wurden. Einen anderen Sichtpunkt stellte Zygmunt Berling in seinem Memoiren dar, die im Jahr 1981 erschienen ("Rzeczywistość" Nr. 10 vom 26.07.1981). General Berling hatte angeblich Kenntnis von der Offensive der Aufständischen aus der Innenstadt, entlang der 3. Mai-Allee, Richtung Weichsel.
Der Hauptkommandant der polnischen Armee zählte wahrscheinlich auf die Zusammenarbeit mit der aufständischen Polnischen Volksarmee. Dies können wir in seinen Memoiren entnehmen, wo er das Scheitern der polnischen Armee an den Warschauer Brückenköpfen als Ergebnis der Tatsache darstellt, dass er "gegen die Deutschen, den Front-Kommandeur und Kommandeur des Warschauer Aufstands" sei. Aus der Lektüre des veröffentlichten Teils folgt, dass Berling den "Kommandant des Warschauer Aufstandes" mit dem Kommandeur der Polnischen Volksarmee Oberst Julian "Zaborski" Skokowski gleichsetzte. Die Streitkräfte der Polnischen Volksarmee zählten während des Aufstands etwa 500 schlecht bewaffneten Soldaten, die in verschiedenen Bezirken der Hauptstadt kämpften. Der Kommandeur der 1. Polnischen Armee zählte auf einen Angriffskrieg. Sie konnten jedoch in keinerlei Weise einen durchführen.
Militärparade in den Ruinen der Stadt - die polnische Armee befreien erst am 17. Januar 1945 das zerstörte Warschau;
Gegenwart: Blick auf den Bereich zwischen den Brücken (4.09.2004, Sz Nowak);
Gedenktafel an der 3. Mai-Allee (neben dem Museum der polnischen Armee) zum Ehre an die Soldaten des 8. Infanterieregiments der 3. Infanteriedivision im September 1944. Aufschrift: „Um die Soldaten der 3. Romuald-Traugutt-Infanteriedivision, die 1. Polnische Armee, die Helden der Kämpfe um die Weichsel und um den Brückenkopf in der Hauptstadt und die, die an diesen Ort im September 1944, eintrafen, zu ehren. Der 17. September 1981, Warschau" (4.09.2004. Sz. Nowak);
Gedenkstein zur Ehre der Soldaten der 3. Infanteriedivision, die während des Kampfes um die Brückenköpfe gefallen sind (4.09.2004, Sz. Nowak)
Kreuz an der Wilanowska 1 Straße in Czerniakow, wo sich die Schanze der Aufständischen befand - an den drei Felsblocken wurden Aufschriften zum Gedenken an die in Czerniakow Gefallenen eingraviert: Pf. Jozef Stanek "Rudy", Hauptmann Andrzej Romocki "Morro", die Soldaten der Gruppierungen „Siekiera-Kryska", "Radoslaw", der 3. Romuald-Traugutt-Division. (4.09.2004. Sz. Nowak)
Szymon Nowak
Übersetzung: Łukasz Tkocz
Textfragmente in Anführungszeichen und einige Büchertitel
wurden von Łukasz Tkocz übersetzt.
Bibliographie:
1. Berling Zygmunt, Wspomnienia. Tom 3. Wolnosć na przetarg, Warszawa 1991;
2. Borkiewicz Adam, Powstanie Warszawskie. 1944. Zarys działań natury wojskowej, Warszawa 1964;
3. Dańko Bolesław, Nie zd±żyli do Andersa. Berlingowcy, Londyn 1992;
4. Encyklopedia II wojny swiatowej, Warszawa 1975;
5. Jaczyński Stanisław, Zygmunt Berling, Między sław± a potępieniem, Warszawa 1993;
6. Kaczmarek Kazimierz, Ósmy Bydgoski, Warszawa 1962;
7. Kempa Wojciech, Na przedpolu Warszawy, Siemianowice ¦l±skie 2007;
8. Kwiatkowski Maciej Józef, Tu mówi powstańcza Warszawa... Dni Powstania w audycjach Polskiego Radia i dokumentach niemieckich, Warszawa 1994;
9. Margules Józef, Boje 1 Armii WP w obszarze Warszawy (sierpień - wrzesień 1944), Warszawa 1967;
10. Margules Józef, Przyczółki Warszawskie, Warszawa 1962;
11. Rozwadowski Piotr, Warszawa 1944-1945, Warszawa 2006;
12. Sawicki Tadeusz, Czy Armia Czerwona mogła uratować Powstanie Warszawskie, Wojskowy Przegl±d Historyczny nr 2/1989;
13. Sawicki Tadeusz, Rozkaz: zdławić powstanie. Siły zbrojne III Rzeszy w walce z Powstaniem Warszawskim 1944, Warszawa 2001;
14. Wczoraj i dzis Trauguttowców. Wydanie okolicznosciowe. 45 rocznica powstania 3 Pomorskiej Dywizji Piechoty im. Romualda Traugutta 1943-1988, Warszawa 1988;
15. Wyganowska-Eriksson Anna, Pluton pancerny Batalionu Zoska w Powstaniu Warszawskim, Gdańsk 2010.
Uwaga! Achtung! Den ganzen Text können Sie im Sondernummer 6(39)/2010 der Zeitschrift "Militaria XX w." finden.
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